Cate Blanchett: “Unser Umgang mit Flüchtlingen macht mich wütend”

Cate Blanchett bei der Premiere von “Stateless” bei der Berlinale.

Cate Blanchett bei der Premiere von “Stateless” bei der Berlinale.

Berlin. Cate Blanchett ist wieder mal bei der Berlinale. Das ist erst mal nichts Besonderes. Die australische Oscarpreisträgerin zählt zu den Stammgästen. Für Tom Tykwers “Heaven”, für Wes Andersons “Tiefseetaucher” oder auch für George Clooneys “Monuments Men” ist sie in früheren Jahren angereist.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Aber da war sie stets als Schauspielerin unterwegs. Jetzt vertritt sie ihre eigene Serie. Cate Blanchett, die Produzentin: Das ist neu. Und auch das Thema mag manche überraschen: In “Stateless” geht es um Flüchtlinge in Australien.

Blanchett sieht ihre Serie “Stateless” als Projekt der Leidenschaft

Da kann man ja mal nachfragen, was es mit “Stateless” auf sich hat. Blanchett empfängt mit ihren Serienmitstreitern in einer Hotelsuite im Adlon. Sie sitzt auf der Sofakante, als wolle sie gar nicht erst zu viel Gemütlichkeit aufkommen lassen. Auf einem Tischchen im Hintergrund steht das halb aufgegessene Mittagessen. Ist das hier ein Gesprächstermin oder eine Einsatzzentrale?

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

“Für mich ist diese Serie ein Projekt aus Leidenschaft”, sagt Blanchett, die seit 2014 als Botschafterin für die UN-Flüchtlingshilfe tätig ist. “Wir wollten die Stille brechen, die sich in Australien über das Thema gelegt hat. Unsere Serie soll unterhalten, aber auch provozieren.”

Auf ihren UN-Reisen traf Blanchett immer wieder Menschen auf der Flucht

Auf ihren Reisen für die Vereinten Nationen habe sie immer wieder Menschen auf der Flucht getroffen: “Diese Menschen fühlen sich wie in einem Schwebezustand und sind für viele praktisch unsichtbar”, so die Australierin. “Sie haben vielfach ihre Menschenrechte verloren, keinen Zugang mehr zur medizinischen Versorgung. Ihre Kinder können nicht zur Schule gehen.”

Acht Folgen hat die Serie “Stateless”. Sie handelt von Flüchtlingen, die in einem Lager in der australischen Wüste weggesperrt werden. Inzwischen ist die konservative australische Regierung noch einen Schritt weitergegangen: Sie lässt die Hilfesuchenden gar nicht erst auf den Kontinent und interniert sie in Lagern auf Inseln – oft für viele Jahre.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Cate Blanchett: “Wir alle sind involviert”

Es geht Blanchett nicht nur um Australien: “70 Millionen Menschen weltweit sind Vertriebene, die Hälfte davon sind Kinder. Die Zahl wird durch die Klimakatastrophe noch wachsen. Klar ist: Wir sind alle involviert.”

Wütend mache es sie, dass Regierungen überall auf der Welt ihre Grenzen dicht machen. Umso mehr lobt Blanchett die Deutschen: “Dass es auch anders geht, hat Ihr Land vor ein paar Jahren gezeigt.” Damals habe Deutschland hohe internationale Standards gesetzt, was das Willkommenheißen von Flüchtlingen betreffe.

Blanchett spielt mit, um die Zugkraft der Serie zu erhöhen

Blanchett hat lediglich eine Nebenrolle in der Serie – sie spielt mit, um die Zugkraft von “Stateless” zu erhöhen. Im Zentrum steht eine Deutsch-Australierin. Das Konzept scheint aufgegangen zu sein: Netflix hat sich bei der Berlinale die weltweiten Rechte geschnappt. Also werden auch wir bald sehen können, was für Cate Blanchett eine Herzensangelegenheit ist.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige


Mehr aus Kultur

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken