Ein Lied für Corona-Leugner? Neuer Eric-Clapton-Song löst Kritik aus

Ist auch Eric Clapton unter die Corona-Leugner gegangen?

Ist auch Eric Clapton unter die Corona-Leugner gegangen?

London. Altrocker Eric Clapton hat zusammen mit dem nordirischen Musiker, Sänger und Komponisten Van Morrison einen neuen Song veröffentlicht – und der hat es in sich. Kritiker bezeichnen das Stück als Corona-Verschwörungshymne, Nordirlands Gesundheitsminister Robin Swann bezeichnete die jüngsten Werke von Van Morrison gar als „gefährlich“.

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Clapton verbreitet in dem neuen Stück „Stand and Deliver“ allerhand Theorien, die auch aus Kreisen von Corona-Leugnern bekannt sind. Die Musiklegende schießt in dem Stück etwa gegen die Wissenschaft und Politik – aber auch Kritik an der Maskenpflicht darf nicht fehlen.

„Polizeistaat“ und „Verrat“

In dem Stück heißt es etwa: „You Let Them Put the Fear on You / But not a Word You Heard Was True“. Zu Deutsch etwa: „Du hast dir von ihnen Angst einjagen lassen / Doch kein Wort, das du hörtest, war wahr.“

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Im weiteren Verlauf des Songtextes wird es noch deutlicher: „Willst du ein freier Mensch sein / Oder willst du ein Sklave sein?“, heißt es da etwa. Oder: „Sie werden uns zermahlen / Bis es wirklich weh tut / Ist dies eine souveräne Nation / Oder nur ein Polizeistaat?“

Zum Ende des von Van Morrison geschriebenen Stücks singt Clapton: „Du lässt dich von ihnen in Angst versetzen / Verraten und verkauft / Aber kein einziges Wort davon war wahr / Wenn man nichts sagen kann / Kann man auch nichts tun.“

„Aufbegehren der Risikogruppe“

Musikjournalisten überschütten das Stück bereits mit Spott. Die Website laut.de überschrieb ihre Kritik etwa mit den Worten „die Risikogruppe begehrt auf“ – immerhin sind Clapton und Van Morrison bereits 75 und damit durch die Corona-Pandemie besonders gefährdet.

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Auch in den sozialen Netzwerken spotten Nutzer. „Wir haben Eric Clapton und Van Morrison verloren“, schreibt beispielsweise ein Twitter-User. Gleichermaßen bekommt der neue Song jedoch auch Applaus aus Kreisen der Corona-Leugner: „Jetzt haben sich auch Eric Clapton und Van Morrison als Corona-Querdenker geoutet!“, findet beispielsweise ein User.

Van Morrison hatte bereits vor einigen Woche mit ersten Anti-Lockdown-Songs auf sich aufmerksam gemacht. Nordirlands Gesundheitsminister hatte sich jüngst über die neuen Werke des Altrockers beschwert. Die Stücke trugen Titel wie „No More Lockdown“, „Born to Be Free“ und „As I Walked Out“.

„Tatsächlich gefährlich“

„Seine Worte werden den Verschwörungstheoretikern großen Trost spenden“, schrieb Swann in einer Ausgabe des „Rolling Stone“. „Die Aluhutbrigade, die gegen Masken und Impfstoffe kämpft und der Meinung ist, dass dies alles eine riesige globale Verschwörung ist, um die Freiheiten zu beseitigen.“

In Nordirland sei man sehr stolz darauf, dass eine der größten Musiklegenden der letzten 50 Jahre aus diesem Teil der Welt stamme, so Swann weiter. „Es gibt also ein echtes Gefühl der Enttäuschung – wir haben Besseres von ihm erwartet. Es geht jedoch weiter als Enttäuschung. Einiges von dem, was er sagt, ist tatsächlich gefährlich.“

Ein Stadtrat von Belfast hatte jüngst gar versucht, Van Morrison den 2013 verliehenen „Freedom of Belfast“-Award wieder zu entziehen.

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Song für den guten Zweck

Dass auch Eric Clapton inzwischen mit den Corona-Leugnern sympathisiert, war bislang allerdings neu. „Stand and Deliver“ ist sein erster Song dieser Art – und dieser sollte eigentlich einem guten Zweck dienen: Mit den Erlösen des Songs will Morrisons „Lockdown Financial Hardship Fund“ Musiker unterstützen, deren Lebensunterhalt in der Corona-Pandemie weggebrochen ist. Vermutlich wegen Morrisons fragwürdiger Texte haben sich bislang jedoch nur wenige Musiker an der Kampagne beteiligt.

Clapton selbst sagte zur Zusammenarbeit: „Es gibt viele von uns, die Van und seine Bemühungen unterstützen, Livemusik zu retten. Er ist eine Inspiration.“ Man müsse „aufstehen“, um einen „Ausweg aus diesem Chaos“ zu finden.

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