„Hot Dog“ – Schweiger, Schweighöfer, viel Werbung

Treffen der Superstars: Til Schweiger (als Luke, l.) und Matthias Schweighöfer (als Theo) haben ihre Fans sicher. Aber wie viele Zuschauer zieht der Bär?

Treffen der Superstars: Til Schweiger (als Luke, l.) und Matthias Schweighöfer (als Theo) haben ihre Fans sicher. Aber wie viele Zuschauer zieht der Bär?

Hannover. Die Verbindung der beiden erfolgreichsten deutschen Schauspieler Til Schweiger und Matthias Schweighöfer als gleichberechtigte Hauptfiguren in einem Film, klingt nach einer einfachen Additionsaufgabe. Wenn die Schweigi-Fans von beiden Seiten ins Kino strömen, was kann da noch schief gehen?

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Buddys im Einsatz: Der Held und der Nerd

Wahrscheinlich hat genau diese gefühlte Erfolgsgarantie dazu geführt, dass Torsten Künstlers „Hot Dog“ in seiner ganzen Selbstgefälligkeit auf der Leinwand derart peinlich verpufft. Schweiger spielt den ultracoolen Hund namens Luke, der es als Elitekämpfer bei der GSG-10 schon auf 43 Einsätze und 39 Abmahnungen gebracht hat. Schweighöfer gibt den hochbegabter Nerd Theo mit Brille, fotografischem Gedächtnis und quiekenden Angstschreien.

Natürlich führt die antipodische Figurenaufstellung zwangsläufig zu einem gemeinsamen Einsatz. Die lasziv am Milchshake nuckelnde moldawische Botschaftertochter (Lisa Tomaschewsky) wird entführt und das ach so ungleiche Paar macht sich auf eigene Faust an die Geiselbefreiung in einem brandenburgischen Rinderzuchtbetrieb.

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Kein Witz zu blöd, keine Pointe zu flach

Dass „Hot Dog“ das kleine Einmaleins der Actionkomödie ohne eigene kreative Ambitionen durchbetet und die beiden Schweigis in umfangreichen Gefechtssequenzen vorhersehbar beste Freunde werden, mag man diesem deutschen Genreprodukt ja noch verzeihen. Aber leider bleibt die Humorstruktur ähnlich übersichtlich wie das dramaturgische Konzept. Kein Witz ist zu blöd, keine Pointe zu flach, um sie, wenn es geht, nicht gleich zweimal auf dem Tablett hereinzutragen. In Panik geraten hyperventiliert Schweighöfer in ein Kondom hinein und auch an der vollkommen sinnfreien gynäkologischen Untersuchung einer Kuh führt kein Weg vorbei. Dazwischen werden föderale und nationale Fördertöpfe effektvoll zur Explosion gebracht.

Aber auch auf der Nebenerwerbsschiene zeigt man sich recht rührig und sorgt dafür, dass der Film vor lauter Produktplatzierungen werbewilliger Großkonzerne kaum noch laufen kann. Wenn das Budget nicht ausreicht, schickt man eben noch den Boten eines Paketdienstleisters als Handlungsunterbrecher in die Szene hinein. Abgeschmacktes Kommerzkino von erschütternder Einfallslosigkeit. Wurde sogar schon nach China verkauft.

Von Martin Schwickert / RND

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