Oscargewinner und Actionkracher: ein Sommer wie für Cineasten gemacht
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Vin Diesel ist wieder in seiner Paraderolle in „Fast & Furious 9“ zu sehen.
© Quelle: imago images/Everett Collection
Berlin. Der Ausruf kam aus kundigem Munde: „Das Kino ist nicht tot“, ließ sich kürzlich Thierry Frémaux voller Überschwang vernehmen. Der Herr über das Filmfestival von Cannes kann aus dem Übervollen schöpfen, wenn er vom 6. Juli an und damit nur rund einen Monat später als die Berlinale zum wichtigsten Branchenevent des Jahres an die Côte d’Azur einlädt – wegen Corona hatte er sein Festival vom Frühjahr in den Sommer verschoben.
Zwei komplette Filmjahrgänge standen Frémaux nun bei seiner Auswahl zur Verfügung. Manche Regisseure haben ihre Filme gezielt zurückgehalten, bis Cannes aus der Corona-Pandemie wieder auftauchen würde. Im Vorjahr musste das Festival vor dem Virus kapitulieren, nun will es das Beste des Weltkinos präsentieren – in zu 100 Prozent besetzten Sälen. Und was im Süden Frankreichs Premiere hat, erfreut wenig später auch die Kinozuschauer in Deutschland, zum Beispiel Wes Andersons stargespicktes Werk „The French Dispatch“ mit Timothée Chalamet, Frances McDormand, Bill Murray, Christoph Waltz und Léa Seydoux.
Aber auch vorher schon wollen die deutschen Kinobetreiber ihr Publikum mit einem breit gefächerten Angebot in die dunklen Säle zurückholen. Eine kleine Vorschau.
Neu im Kino ab 24. Juni: „A Quiet Place 2″
Postapokalyptischen Horror vom Feinsten verspricht „A Quiet Place 2“ mit Emily Blunt schon am 24. Juni und damit eine Woche vor dem offiziellen bundesweiten Eröffnungstermin der Kinos.
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Neu im Kino ab 1. Juli: „Nomadland″, „Der Spion“ und mehr
Am 1. Juli buhlen gleich rund zwei Dutzend Filme um die Aufmerksamkeit der Zuschauer, darunter Monsterschlachten wie „Godzilla vs. Kong“ und der große Oscarsieger „Nomadland“ mit Frances McDormand. Otto Waalkes probiert dann als zeitreisender Magier „Catweazle“ den legendären Elektriktrick im Kino. Benedict Cumberbatch versucht sich als „Der Spion“ im Kalten Krieg. Und auch die charmante Girl-meets-Roboter-Tragikomödie „Ich bin dein Mensch“ von Erfolgsregisseurin Maria Schrader läuft spätestens dann überall. Bei diesem Überangebot muss man wohl von unvermeidlicher Kannibalisierung sprechen. Längst nicht alle Filme dürfen auf die Wahrnehmung hoffen, die sie verdienen.
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Neu im Kino ab 8. Juli: „Black Widow″ und „Bad Luck Banging or Loony Porn“
Für Kontrastprogramm ist am 8. Juli gesorgt: Der satirische Berlinale-Sieger „Bad Luck Banging or Loony Porn“ über das versehentlich ins Internet geratene Sextape einer Lehrerin entlarvt wonnevoll die Bigotterie unserer Gegenwart. Zeitgleich kehrt Scarlett Johansson als „Black Widow“ ins Marvel-Universum zurück, als Streamingheldin für Disney-Abonnenten und auch als Leinwandkämpferin für alle, die sich ein Kinoticket kaufen mögen. In Nach-Corona-Zeiten kann jeder selbst entscheiden, für welche Form des Filmeschauens sein Herz schlägt.
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Neu im Kino ab 15. Juli: „Fast & Furious“, „Nebenan“ und „Minari“
Am 15. Juli tritt Vin Diesel im neunten Streich von „Fast & Furious“ das Gaspedal durch. Seit die Filmreihe sich selbst nicht mehr so ernst nimmt, lässt sich über ihren CO₂-Ausstoß leichter hinwegsehen. Auch da bieten sich Alternativen: Daniel Brühl beweist in „Nebenan“, dass er über noch mehr Selbstironie als Actionstar Diesel verfügt. Und wer es herzzerreißend mag, ist bei der südkoreanisch-amerikanischen Einwanderungsgeschichte „Minari – Wo wir Wurzeln schlagen“ richtig. Für die liebenswerte Großmutter, gespielt von Yoon Yeo-jeong, gab’s den Oscar.
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„Keine Zeit zu sterben“: Neuer James-Bond-Film Ende September im Kino
Im Wochentakt geht es so weiter, etwa mit Thomas Vinterbergs ebenfalls oscargepriesener Trinkergeschichte „Der Rausch“ (22. Juli) mit Mads Mikkelsen oder mit Detlev Bucks Neuverfilmung von Erich Kästners „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ (5. August) oder mit dem #MeToo-Rachedrama „Promising Young Woman“ (19. August) mit der umwerfenden Carey Mulligan.
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Und schließlich steht Ende September das heiß ersehnte Bond-Abenteuer „Keine Zeit zu sterben“ ins Haus. Die Erwartung an diesen Film ist ins Unermessliche gestiegen. Es könnte also durchaus mit einer Enttäuschung enden. In diesem Fall einfach einen Kinosaal weitergehen: Dort zettelt Marc-Uwe Kling eine „Känguru-Verschwörung“ an.