„Sibel“ – Das Pfeifen im Walde
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Auf der Suche nach einem mysteriösen Wolf: Sibel (Damla Sönmez).
© Quelle: Foto: Arsenal
Hannover. Eine ungewöhnliche Emanzipationsgeschichte aus der Türkei: Die 25-jährige Sibel (Damla Sönmez) spricht seit einer Erkrankung nicht mehr. Sie verständigt sich in einer traditionellen Pfeifsprache, die in der abgelegenen Region am Schwarzen Meer noch heute zur Kommunikation genutzt wird.
Die größte Freiheit spürt Heldin Sibel in den Wäldern
Von den anderen Frauen wird Sibel ausgegrenzt. Die größte Freiheit spürt sie, wenn sie durch die Wälder streift – auf der Suche nach einem mysteriösen Wolf. Dort begegnet sie einem anderen Außenseiter: Ali (Erkan Kolçak Köstendil), der vor dem Militär geflohen ist und als Terrorist gesucht wird. Die Begegnung ändert nicht nur Sibels Leben.
Spannend ist, wie die Titelheldin in Guillaume Giovanettis und Çagla Zencircis Film immer rebellischer und selbstbewusster wird. Gleichzeitig erzählt der Film viel über das bis heute patriarchalisch geprägte Leben in der Provinz. Und die wunderbare Hauptdarstellerin scheint das Pfeifen offenbar perfekt zu beherrschen. Sehenswert.
Von Ernst Corinth / RND