Staatsanwaltschaft stellt Verfahren gegen Documenta-Spitze ein
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Die Künstlerin Marta Minujin hat auf der Documenta 14 den Parthenon-Tempel maßstabsgetreu aus Büchern nachgebaut.
© Quelle: Swen Pförtner/dpa
Kassel. Die Documenta war teuer – aber Gelder wurden dabei nicht veruntreut. Die Staatsanwaltschaft Kassel hat das Verfahren der Kasseler AfD-Fraktion gegen die ehemalige Documenta-Geschäftsführerin Annette Kulenkampff eingestellt. Beim Verfahren musste zunächst geprüft werden, ob es ein Anfangsverdacht gibt, erklärt der Pressesprecher der Kasseler Staatsanwaltschaft. „Ein Anfangsverdacht lag vor.“ Nun sei das Verfahren aber eingestellt worden – erwartungsgemäß, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Die AfD-Fraktion hat im Oktober vergangenen Jahres Strafanzeige gestellt und, wie die HNA berichtet, der Documenta-Spitze "dubiose Bargeldgeschäfte, ein bewusst in Kauf genommenes Millionendefizit in Höhe von mindestens 5,4 Millionen Euro, unverhältnismäßige Forderungen des Documenta-Leiters, nachlässige Aufsichtsratsvorsitzende sowie die mangelhafte Auftrennung" vorgeworfen.
Laut Deutschlandfunk begrüßt Annette Kulenkampff die Einstellung des Verfahrens. Nun sei der Weg frei für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft der Kunstausstellung. Es sei ihr ein wichtiges Anliegen, Schaden von der Documenta abzuwenden.
Documenta: Schulden, aber viele Besucher
Die Kunst-Ausstellung, die nur alle fünf Jahre stattfindet, hat 2017 ein großes, finanzielles Loch hinterlassen: ein Defizit von 5,4 Millionen. Gleichzeitig vermeldete die Documenta im vergangenen Jahr einen Besucherrekord: 1,2 Millionen Menschen sollen die Ausstellung gesehen haben. Chefkurator Adam Szymczyk hat seine Ausstellung, die 14. der Reihe, in Kassel und Athen spielen lassen. Das Motto: „Von Athen lernen“.
Im November 2017 ist Annette Kulenkampff als Geschäftsführerin zurückgetreten. Die Documenta 14 war die erste Weltkunstschau, für die sie verantwortlich war. Eine neue Geschäftsführerin ist bereits ausgewählt worden: die Kulturmanagerin Sabine Schormann.
Von Geraldine Oetken / RND