Theaterleiter: “Große Angst” in Kulturszene vor zweiter Welle

Martin Woelffer, Intendant der Kudammbühnen, sitzt bei einem Pressetermin zur Spielzeiteröffnung der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin im Schillertheater.

Martin Woelffer, Intendant der Kudammbühnen, sitzt bei einem Pressetermin zur Spielzeiteröffnung der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin im Schillertheater.

Berlin. Nach der monatelangen Zwangspause legen die Berliner Theater langsam wieder los. Die Kudammbühnen beispielsweise wollen ab Mittwoch wieder spielen – allerdings mit deutlich weniger Plätzen. “Auf der einen Seite sind wir natürlich froh, dass wieder was in Bewegung kommt”, sagte Intendant Martin Woelffer der Deutschen Presse-Agentur. Rechnen werde sich das allerdings nicht.

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Von rund 1000 Sitzen im Theatersaal können im Optimalfall noch rund 300 verkauft werden. Es herrscht Abstand. Wer sich zum Platz begibt, muss Mund-Nasen-Schutz tragen. Getränke für die Pause werden vorbestellt und auch die Laufwege sind vorgeschrieben.

Intendant Woelffer spricht von “großer Angst”

Weil weniger Tickets verkauft werden können, seien sie noch längere Zeit auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Das gelte etwa auch für Kinos. Kultureinrichtungen in Berlin gehörten noch zu den glücklichen. "Was ich aus anderen Städten höre, ist wirklich fatal", sagte Woelffer. Viele Kollegen seien in heller Panik.

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Er warnte vor den Konsequenzen bei einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. “Wenn eine nächste Welle kommt, wird die Kultur als Erstes geschlossen werden”, sagte Woelffer. Das würde die Szene seiner Einschätzung nach hart treffen. “Da ist eine große Angst.” Er habe kein Verständnis für Menschen, die gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gingen. “Man muss die Pandemie ernst nehmen.”

Spontanere Theaterbesucher durch Corona

Die Berliner Theater hatten im März schließen müssen, um die Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 einzudämmen. Nun will auch das Schlosspark-Theater von Kabarettist Dieter Hallervorden ab Freitag wieder öffnen – ebenfalls unter Einhaltung von Hygieneregeln. Das Deutsche Theater will nach einer Reihe von Open-Air-Vorstellungen Ende August öffnen, das Berliner Ensemble Anfang September.

“Wir gehen davon aus, dass wir diese Krise auch überstehen werden”, sagte Woelffer von den Kudammbühnen. Der Kartenvorverkauf laufe zurückhaltender als sonst. Er habe das Gefühl, die Leute seien sehr interessiert, aber vielleicht entschieden sich die Menschen spontaner. Das Team habe gerne wieder öffnen wollen – auch um der Stadt für die Unterstützung etwas zurückzugeben, sagte Woelffer.

RND/dpa

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