„Watson & Holmes“ im Spieletest

Knobelei und Krimi-Unterhaltung: “Watson & Holmes“ bewegt sich in einer sehr unterhaltsamen Grauzone.

Knobelei und Krimi-Unterhaltung: “Watson & Holmes“ bewegt sich in einer sehr unterhaltsamen Grauzone.

Leipzig. Wenn ein Safe geknackt wurde, dessen einziger Zugang verschlossen blieb, wenn ein Magier gar zu ausdauernd verschwindet oder wenn ein Buch mörderische Tendenzen zeigt, dann sind das Fälle für Sherlock Holmes und Doktor Watson. Oder aber für aufstrebende Detektivanwärter, die sich in dem Spiel “Watson & Holmes“ an gleich 13 Fällen aus dem viktorianischen England versuchen können.

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Jeder Fall kommt mit einer Akte daher. Auf der Rückseite steht im schönsten Holmes-Stil eine Einführung in die Geschichte, darunter der zu beantwortende Fragenkatalog. Dann nimmt man den dazugehörigen Umschlag mit Karten und verteilt diese auf dem Tisch.

Sie repräsentieren Orte, Personen oder Gegenstände, die untersucht werden können. Die Rückseite liest sich wie ein Kapitel der Geschichte – freilich nicht immer in der logischen Reihenfolge. Zusammenreimen müssen sich die Spieler den Tathergang selber.

Zu jedem der 13 Fälle gibt es eine Akte mit Orten, Personen und Gegenständen, die untersucht werden können.

Zu jedem der 13 Fälle gibt es eine Akte mit Orten, Personen und Gegenständen, die untersucht werden können.

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So weit funktioniert “Watson & Holmes“ wie ein Rätselkrimi. Und doch gibt es spielerische Elemente. Das beginnt damit, dass die Spieler Figuren steuern und – selten genug für das Genre – miteinander konkurrieren. In jeder Runde besetzen die Spieler mit einer Figur eine der Karten, die sie untersuchen wollen.

Gibt es mehr als einen Interessenten, muss man auf das Recht, die Karte zu lesen, bieten. Und zwar mit Droschken-Chips, die symbolisieren sollen, wie eilig man es hat. Anfangs hat ein Spieler zehn solcher Chips. Um den Vorrat aufzufüllen, muss man eine Runde opfern, in der man nicht weiterermitteln kann.

Man kann auch Karten mit Polizei-Chips blocken – entweder, weil es dort Informationen gibt, von denen man nicht möchte, dass die anderen Spieler sie ohne Weiteres bekommen, oder um sie in die Irre zu führen.

Erstklassige Krimi-Unterhaltung

Nicht zuletzt kann der Spieler auch auf Karten mit den namensgebenden Herren Watson und Holmes bieten, die einem Tipps geben. Und am Ende geht es darum, als Erster die Karte mit der berühmten Anschrift 221 B Baker Street aufzusuchen und die Lösung des Falls zu präsentieren.

“Watson & Holmes“ bietet erstklassige Krimi-Unterhaltung. Die Fälle sind clever, angenehm fordernd und doch lösbar. Das Spieltempo ist gemächlich, und dennoch bleibt es spannend. Das Ganze bewegt sich in einer Grauzone zwischen Knobelei und echtem Gesellschaftsspiel, geprägt von Wartezeiten, wenn ein Mitspieler mal wieder etwas länger braucht.

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Müßig zu sagen, dass man jeden Fall nicht mehr als einmal spielen kann. Aber die “1“ auf der Spielschachtel deutet ohnehin auf mögliche Fortsetzungen in absehbarer Zeit hin.

“Watson & Holmes“

“Watson & Holmes“

Jesús Torres Castro: “Watson & Holmes“. Space Cowboys (Vertrieb: Asmodee), für zwei bis sieben Spieler ab zwölf Jahren, etwa 50 Euro.

Von Stefan Gohlisch

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