Wie hat “Star Wars“ Ihr Leben verändert?

Daisy Ridley flog den Millennium-Falken – und jetzt hebt ihre Karriere richtig ab.

Daisy Ridley flog den Millennium-Falken – und jetzt hebt ihre Karriere richtig ab.

Hannover. Miss Ridley, in der letzten Szene von “Star Wars: Das Erwachen der Macht“ hatten Sie als Rey den verschollenen Luke Skywalker gefunden. Er sieht grimmig drein, als würde er Sie am liebsten mit Gewalt von seiner Insel werfen. Was ist im Moment danach passiert, als der Abspann lief?

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Das ist etwas, das ich Ihnen leider nicht verraten darf. Sie müssen da schon den neuen Film abwarten. Aber, nein, Luke wird mich definitiv nicht schlagen. (lacht)

Im Internet wird diskutiert, wer Ihr Charakter Rey eigentlich ist. Viele glauben, sie sei Luke Skywalkers Tochter. Werden wir irgendwann den Satz “Luke, du bist mein Vater“ hören? Oder den Satz “Rey, ich bin dein Vater“?

Rey kommt vom Planeten Jakku und kann sich nicht an ihre Herkunft erinnern. Dieser Satz würde also nie von ihr gesprochen werden, selbst wenn er wahr wäre. Und für andere Charaktere wie Luke kann ich nicht sprechen. Sie müssen abwarten und selbst sehen.

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Alles, was Sie in “Das Erwachen der Macht“ getan haben und in “Die letzten Jedi“ vermutlich wieder tun – Sie fliegen den Millennium-Falken, treffen Han Solo und Chewbacca, kämpfen mit einem “echten“ Lichtschwert – würden Millionen Menschen aus aller Welt gern an Ihrer Stelle tun.

Na ja, sie würden das vielleicht schon gern tun, aber die Leute unterscheiden doch. Nichts davon mache ja ich. Es ist die Figur Rey, und die Fans haben das auch auf sie bezogen, haben auf die Figur reagiert. Und ich hoffe sehr, sie werden das wieder tun, denn im neuen Film wird Rey wirklich herausgefordert, geht auf eine sehr emotionale Reise. Das wird ihr Verständnis von der Welt in der “weit entfernten Galaxis“ erweitern und dem Zuschauer ein tieferes Verständnis von Rey geben.

Klingt sehr abstrakt. Erzählen Sie mehr.

Sorry. Das darf ich nicht.

Rey ist eine ziemlich toughe junge Frau. Wenn der Motivator des Millennium-Falken streikt, Rauch aufsteigt und die Alarmsirenen schrillen, greift sie sich den Harris-Schraubenschlüssel, steigt in den Bauch des Falken und repariert das Raumschiff kurzerhand. Wie viel von dieser pragmatischen Rey steckt in Daisy Ridley?

(lacht). Oh, das wäre eine Herausforderung für mich, und ich bin eigentlich immer für Herausforderungen zu haben. Aber ich bin nicht gerade in einer Umgebung aufgewachsen, wo man Raumschiffe repariert, wissen Sie. Das müsste man mal sehen, wie weit ich damit käme, so ein Schiff wieder flottzumachen.

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Auf Youtube kann man zumindest erleben, wie Daisy Ridley in einem Video einen Millennium-Falken aus Lego zusammenbaut. In fünf Minuten!

Ja, das habe ich doch brillant hingekriegt, oder? Weiß auch nicht, wie ich das geschafft habe (lacht).

Ihre Figur der Rey ist eine Art “Star Wars“-Rollenmodell für Mädchen. Sie ist nicht die Märchenprinzessin, die gerettet werden muss, sie rettet selbst, ist eine Kämpferin. Zum ersten Mal ist der wahre Held in einem “Star Wars“-Film weiblich.

Na ja, jetzt tun Sie Prinzessin Leia aber Unrecht. Ich denke nicht, dass sie eine Prinzessin war, die darauf gewartet hat, gerettet zu werden. Sie hatte die Jungs damals genauso angetrieben wie die Jungs umgekehrt sie, als sie alle unterwegs waren in ihrem großen Abenteuer. Ich fühle mich doch eher in Leias Fußstapfen, und ich bin sehr froh, darin zu stehen. In “Die letzten Jedi“ kommen übrigens noch die Schauspielerinnen Kelly Marie Tran und Laura Dern dazu. Die weibliche Reise durch die Galaxis geht also weiter und wird noch weiblicher.

Auf “Star Wars“ wird bei Ihnen ein Film frei nach Shakespeare folgen. Sie spielen eine Ophelia, die ganz anders, selbstbestimmter ist als Hamlets verzweifelte Frau. Im Film “Ophelia“ ist sie weder wahnsinnig noch bringt sie sich um. Was hat Sie an der Neudeutung einer so vertrauten Figur fasziniert?

Das war einfach ein großartiges Drehbuch. Wir kennen ja alle Ophelia aus “Hamlet“, aber sie wurde dort nicht so richtig ausgeleuchtet. Ophelia diente bloß einem Zweck, erfüllte den – und tschüss. Aber es ist doch mit jedem Nebencharakter aus jeder Story so: Er hat ein Leben jenseits dessen, was uns von ihm bekannt ist. Und jetzt hat jemand dieses unbekannte Leben von Ophelia ergründet. Und das ist spannend.

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Wie suchen Sie Ihre Rollen aus? Was in den nächsten Jahren von Ihnen zu sehen sein wird – von der Science-Fiction-Heldin Viola Eade bis zur Kalter-Krieg-Agentin Veronica Hall – sind alles sehr starke Frauenfiguren.

Zuerst muss die Geschichte cool sein. Dann muss der Charakter passen, er muss reichhaltig sein, mir Anreize bieten, ihn zu spielen. Und dann sind da natürlich all die coolen Leute, mit denen man dann hoffentlich zusammenarbeiten kann. Letztlich ist es aber das Gefühl: Du liest ein Skript, und es spricht zu dir, oder es tut das nicht. Nach diesem Gefühl entscheide ich mich: Wenn es mich auf einem persönlichen Level erreicht, dann ist es die richtige Wahl.

Wie hat die Rolle der Rey Ihr Leben verändert?

(langes Zögern) Eigentlich nur zum Guten. Rey zu spielen hat mir beruflich viele Optionen eingebracht, die ich anderweitig nicht hätte. Und sie hat mir die Gelegenheit gegeben, viele Schauspielkollegen zu treffen, die ich total liebe, und natürlich Teil dieser großartigen Geschichte zu sein. Ja, ich fühle mich sehr bereichert durch diese Reise, die ich da auf mich genommen habe.

Könnten Sie sich vorstellen, dass Rey auch zu einer Bürde werden könnte? Wie es Luke Skywalker in gewisser Weise für Mark Hamill war und Prinzessin Leia für Carrie Fisher?

Nein, und ich kann jetzt nicht für Mark und Carrie sprechen, aber ich glaube, dass Luke und Leia niemals eine Bürde für sie waren.

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Die Rollen haben alles andere überstrahlt. Mark Hamill war Luke, und danach ist er praktisch von der Bildfläche verschwunden.

Das sehe ich anders, aber darüber müssten Sie mit Mark reden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Rey je eine Bürde für mich sein könnte, ich bin sehr glücklich mit ihr.

Sie wird als Lego-Figur unter Millionen Weihnachtsbäumen liegen.

Das finde ich ziemlich cool. Meine Mutter hat mich gefragt, warum ich da so knurrig aussehe. Ich denke, die Lego-Leute haben einen guten Humor. Ich bin davon ganz begeistert, ich hätte nie gedacht, dass mir mal so was passiert.

Haben Sie selbst eine Lego-Rey?

Ja, ich hab eine. Sie hängt an meinem Schlüsselbund. Leider ist der Kopf abgefallen (lacht). Ich brauche also eine neue.

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Sie tragen ein Tattoo des Friedenszeichens. Was wünscht Daisy Ridley der Welt 2017 zu Weihnachten?

Dass jeder seinen Nächsten mit ein bisschen mehr Respekt behandelt und sich ein bisschen anstrengt, nett zu sein. Und dass Gemeinschaft wieder eine stärkere Rolle spielt.

Wie werden Sie Weihnachten feiern?

Mit meiner Familie. Meine Schwestern kommen aus Australien und wir werden ein richtig schönes, altmodisches Weihnachtsfest haben. Werden eine Menge essen, uns schöne Filme anschauen, lange Spaziergänge machen. (Seufzt). Ich kann’s kaum erwarten.

Werden auch Weihnachtslieder gesungen?

Wir legen Weihnachtslieder auf und singen dann mit.

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Wie wird eigentlich das Jahresende bei Rey in der “weit, weit entfernten Galaxis“ gefeiert?

Da habe ich absolut keine Ahnung. Muss ich Rey mal fragen. Wenn ich es herausgefunden habe, sage ich Ihnen Bescheid.

Ab nächster Woche schwingt sie wieder das Lichtschwert: Daisy Ridley als Rey mit Roboter BB-8 in “Star Wars: The Force Awakens“ aus dem Jahr 2015.

Ab nächster Woche schwingt sie wieder das Lichtschwert: Daisy Ridley als Rey mit Roboter BB-8 in “Star Wars: The Force Awakens“ aus dem Jahr 2015.

Von Matthias Halbig

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