Spaß statt Frust: Mit diesen Tricks wird das Drachen-steigen-Lassen zum Erfolg
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Sobald ein kleines bisschen Wind weht, ist Drachensteigen kinderleicht – vorausgesetzt, man hat das richtige Modell.
© Quelle: Pixabay
Die Blätter färben sich langsam bunt und es weht ein kühler Wind: Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit, beim Drachen-steigen-Lassen mit der ganzen Familie Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Welche Modelle dafür besonders gut geeignet sind, wie der Drachen am besten abhebt und was Sie sonst noch wissen müssen, erfahren Sie hier.
Den perfekten Zeitpunkt gibt es kaum
Es heißt zwar immer, dass der Herbst die ideale Jahreszeit zum Drachenfliegen ist, tatsächlich kann man Drachen allerdings das ganze Jahr über steigen lassen, so Markus Münstermann, Vorsitzender beim Drachenclub Paderborn e. V. Der Herbst eignet sich jedoch deswegen besonders gut, weil die Felder und Wiesen abgeerntet sind, und somit schöne große Flächen zum Drachenfliegen zur Verfügung stehen.
„Einen Drachen kann man eigentlich fast immer steigen lassen. Man muss nur das richtige Modell zur Hand haben“, betont er. Ultraleichte Drachen beispielsweise fliegen bereits, wenn kein Wind geht, und müssen durch die Bewegung des Drachenfliegers oder der -fliegerin am Himmel gehalten werden. Genauso gebe es Modelle, die bei sehr starkem Wind fliegen. Perfekte Flugbedingungen für fast alle Drachenmodelle bieten Windstärken zwischen zwei und fünf. „Bei Gewitter hingegen hat der Drachen nichts in der Luft zu suchen“, mahnt Münstermann. Die Gefahr sei groß, einen elektrischen Schlag zu bekommen.
Drachen steigen lassen: Warum ist das Modell entscheidend?
Wer einen neuen Drachen kaufen möchte, hat eine große Auswahl an unterschiedlichen Modellen. „Ich finde es immer wichtig, dass ein Drachen nicht nur online bestellt wird, sondern man sich gut beraten lässt und ihn wenn möglich mal probefliegt“, so Münstermann.
Das einfachste Modell sind sogenannte Einleiner-Drachen für Kinder und Einsteigerinnen und Einsteiger, die sich sogar selbst basteln lassen. Bei sogenannten Zweileiner-Lenkdrachen handelt es sich um Modelle mit zwei Leinen, welche man am Himmel steuern kann. Diese gibt es als stablose Modelle oder solche, die mit einem Stabgerüst in Form gehalten werden.
Bei den Lenkdrachen unterschiedet man zudem noch sogenannte Vierleiner-Drachen. Das sind Modelle, welche man am Himmel in alle Richtungen steuern kann. „Das Ganze ist etwas schwerer zu erlernen, aber wenn man einmal weiß, wie es geht, ist es faszinierend“, betont Münstermann. Neben Einleiner- und klassischen Lenkdrachen gibt es noch sogenannte Powerkites. Auch bei ihnen handelt es sich um Lenkdrachen, die dazu genutzt werden, mit einem Board auf der Wiese, dem Wasser oder im Schnee zu fahren.
Darüber hinaus gibt es Showkites – stablose Einleiner in Form von großen Figuren wie Bären, Fische oder Comicfiguren. „Diese werden von den Drachenfliegern meistens selbst entwickelt und gebaut“, so Münstermann.
Drachen von Hochspannungsleitungen und Windrädern fernhalten
Um Drachen steigen zu lassen, eignen sich Münstermann zufolge besonders Flächen, wo keine Bäume in direkter Nähe sind, wie abgeerntete Felder, Wiesen oder am Strand. „An einigen Stränden ist das Drachenfliegen nicht erlaubt, aber diese Flächen sind meistens mit Verbotsschildern versehen“, erklärt er. In der Nähe von Hochspannungsleitungen und Windrädern ist das Fliegen hingegen absolut tabu.
Auch bei der Höhe gibt es einiges zu beachten: Normalerweise darf man Münstermann zufolge in Deutschland ohne Genehmigung bis zu 100 Meter hoch fliegen. In der Nähe von Flughäfen gilt hingegen, wenn überhaupt, eine Maximalhöhe von 25 Metern, da es sonst zu gefährlich wird, und allgemein muss ein Abstand von drei Kilometern zu Flughäfen oder Segelflugplätzen eingehalten werden.
Drachensteigen: die richtige Technik
Wer seinen Drachen steigen lassen möchte, sollte zunächst die Windrichtung bestimmen. Das gelingt ganz einfach folgendermaßen: „Man pflückt einfach etwas Gras und wirft es in die Luft. Und schon kann man sehen, von wo der Wind kommt und den Drachen passend auslegen“, erklärt Münstermann.
Im nächsten Schritt sollte man dann das Gelände erkunden und sicherstellen, dass es keine Stolperfallen oder Ähnliches gibt. Festes Schuhwerk ist ebenfalls ein Muss. Wer während des Drachenflugs rückwärts geht, sollte zudem darauf achten, dass nichts hinter einem liegt.
Um den Drachen zu starten, legt man ihn so aus, dass der Wind von vorne in das Segel greift. Ein kurzer Zug an der Leine sorgt dafür, dass der Drachen aufsteigt. Einleiner lassen sich gut aus der Hand starten. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass die Leine nicht durch die Finger oder Hände gleitet, um Verbrennungen zu vermeiden, so Münstermann.
Bei Lenkdrachen empfiehlt er einen Starthelfer oder eine -helferin, der oder die den Drachen vor dem Umkippen sichert. Auch hier genügt ein kurzer Zug an den Leinen und der Drachen steigt auf. Es ist nicht nötig, dass der Helfer oder die Helferin den Drachen in die Luft wirft. Im Gegenteil: Laut Münstermann kommt es zu einem Strömungsabriss und der Drachen steigt gar nicht erst auf.
Ein Spaß für Groß und Klein
Drachen steigen lassen ist eine beliebte Familienbeschäftigung, bei der nicht nur größere Kinder, sondern auch die Kleinsten auf ihre Kosten kommen können. „Kinder können mit einfachen Modellen anfangen, Drachen zu fliegen, wenn sie die Leine festhalten und laufen können“, so Münstermann.
Dann gibt es beinahe für jedes Alter ein passendes Modell. Auf vielen Verpackungen gibt es einen Hinweis, welcher Drachen für welches Alter geeignet ist. Am einfachsten zu handhaben seien Stabdrachen in der „Eddy“- oder „Delta“-Form. Durch die Stäbe werden sie in Form gehalten und lassen sich dadurch gut und einfach fliegen.