1921 Pädagogen zum Schulstart eingestellt
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Lehrer sind überall in Deutschland Mangelware. Es gibt immer mehr Quereinsteiger.
© Quelle: dpa
Hannover. Zum Schulstart Anfang August sind 95 Prozent der insgesamt 2000 ausgeschriebenen Lehrerstellen an den niedersächsischen Schulen besetzt gewesen. Das hat das Kultusministerium am Donnerstag bekanntgegeben. An Grund-, Haupt- und Realschulen fangen 636 neue Pädagogen an, an Gymnasien 511. Von den insgesamt 1921 besetzten Stellen gehen 245 an Quereinsteiger, das ist ein Anteil von 12,75 Prozent. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) nannte das Ergebnis „angesichts der angespannten Situation auf dem Lehrkräftemarkt erfreulich“.
Kritik kam dagegen von der FDP. Bildungsexperte Björn Försterling warf Tonne Taschenspielertricks vor. Dadurch dass die vorschulische Sprachförderung in die Kindergärten verlagert worden sei, seien 14.000 Lehrerstunden freigeworden. „Die Kinder und die Kitas müssen Tonnes Versagen nun ausbaden. Er hat es versäumt, vor Beginn des Ausschreibungsverfahrens Maßnahmen zur Verbesserung des Lehrerberufs umzusetzen“. Die Erhöhung der Besoldung vor allem für Grundschullehrer und die Entlastung der Bürokratie müssten nun endlich auch umgesetzt werden.
Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte warnte davor, zu sehr auf Quereinsteiger zu setzen. An den Oberschulen seien zu 21 Prozent Quereinsteiger eingestellt worden. Die müssten intensiv unterstützt werden, das dürfe nicht zulasten der vorhandenen Lehrer gehen. Pädagogen fehlen vor allem in den Naturwissenschaften, Fremdsprachen und den musischen Fächern. Mit Quereinsteigern werde man diese Lücke nur schwer füllen können, sagte Verbandsvorsitzender Torsten neumann.
Von Saskia Döhner