Planungen für D-Linie

Abriss der Raschplatz-Hochstraße in Sicht

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Hochbrücke am Raschplatz

Hannover. Eine breite Mehrheit im Rat der Stadt hält die Brücke über der Berliner Allee für verzichtbar. Bisher jedoch scheiterte ein Abriss an den hohen Kosten von mindestens 12,5 Millionen Euro. Im Zuge der Planungen für den Ausbau der D-Linie aber eröffnet sich eine neue Möglichkeit der Finanzierung. Sollte die Stadtbahnlinie 10 tatsächlich durch den Posttunnel bis zum Raschplatz geführt werden, wie es die Regionsverwaltung vorgeschlagen hat, stünde die Brücke im Weg. Ein Rückbau könnte dann aus dem Fördertopf von Bund und Land für den Stadtbahnausbau bezahlt werden. "Ich erwarte, dass die Regionsverwaltung jetzt offensiv über einen solchen Zuschuss verhandelt", sagt SPD-Baupolitiker Thomas Hermann.

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Auch Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD) will die Hochstraße lieber heute als morgen loswerden. Ein Abriss komme aber nur dann in Betracht, wenn er für die Verlängerung der D-Linie erforderlich ist und dann gefördert wird, meint Weil. Die Infrastrukturgesellschaft (Infra), zuständig für Gleise und Bahnsteige, ist zwar der Ansicht, dass ein Haltepunkt der Linie 10 am Raschplatz gebaut werden könne, ohne gleich die Hochstraße abzureißen. Doch in der Ratspolitik ist man anderer Meinung. "Wenn die Bahnen in engem Takt fahren, brauchen wir eine großzügige Wendeanlage am Raschplatz. Dann ist ein Abriss der Brücke unvermeidlich", sagt Grünen-Baupolitiker Michael Dette. Zudem müsse man sich auch die Möglichkeit einer Verlängerung der Linie offenhalten, etwa bis zum Schiffgraben oder sogar darüber hinaus bis in die Südstadt. Das wäre mit einer Brücke überhaupt nicht mehr zu realisieren, meint Dette.

Auch die Ratsopposition kann dem Vorstoß von Rot-Grün einiges abgewinnen. "Städtebaulich ist das nur zu begrüßen", sagt CDU-Fraktionschef Jens Seidel. Dem schließt sich auch FDP-Fraktionschef Wilfried Engelke an. Die Frage stelle sich aber, sagt Seidel, wie der Autoverkehr dann zu führen sei, schließlich komme es an verschiedenen Ampeln entlang der Berliner Allee immer wieder zu Rückstaus.

Die Stadtverwaltung hatte 2004, als schon einmal über einen Abriss diskutiert wurde, die Auswirkungen auf den Verkehr untersucht und war dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Berliner Allee ausgebaut werden müsste. Drei durchgängige Fahrspuren seien erforderlich und an den Knotenpunkten jeweils separate Streifen für Rechts- und Linksabbieger. Die Hochstraße war im Frühjahr 2008 wegen Bauarbeiten für rund zwei Wochen gesperrt - ein Verkehrschaos blieb aus.

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Offen ist noch, wie es mit den Plänen für die D-Linie weitergeht. Die Entscheidung fällt in der Regionsversammlung, wo die Bündnispartner SPD und Grüne sich in der Frage, ob es Niederflur- oder wie bisher Hochflurbahnen geben soll, zerstritten haben. Viel Zeit für einen Konsens bleibt nicht. "2015 müsste man mit dem Bau beginnen, um die Fördermittel von Bund und Land zu bekommen", sagt Regionssprecher Klaus Abelmann. Das bedeutet aber, dass noch in diesem Jahr die Planungen für die D-Linie starten müssen.

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