Uetze

Als die Bahnfahrt Uetze-Eltze 35 Pfennig kostete

Der Heimatverein Eltze stellt diese Fahrkarten in seinem Museum aus.

Der Heimatverein Eltze stellt diese Fahrkarten in seinem Museum aus.

Eltze. Das waren noch Zeiten: Als früher Einwohner aus Eltze mit der Bahn verreisen wollten, mussten sie nicht nach Dedenhausen oder zu einem anderen Bahnhof fahren, um in den Zug zu steigen. Davon dass sie schon direkt vor ihrer Haustür ihre Bahnreise antreten konnten, zeugen im Eltzer Heimatmuseum alte Fahrkarten.

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Die älteste war für eine vier Kilometer lange Fahrt in der dritten Klasse von Uetze nach Eltze am 17. August 1949 ausgestellt worden. Sie kostete 35 Pfennig. Der Bahnbeamte habe die vorgedruckte Karte, die aus brauner Pappe bestand, aus einem Regal genommen und dann mit einer Stempelmaschine das Datum hineingestanzt, berichtet der Heimatvereinsvorsitzende Horst Wildhagen. Die Fahrkartenstempelmaschine aus dem früheren Eltzer Bahnhof gehört ebenfalls zum Fundus des Museums. „Mit dem Stempeln ist die Karte gültig geworden“, sagt Wildhagen. „Der Schaffner hat sie dann im Zug gelocht“, erzählt der stellvertretende Vorsitzenden Wilfried Weichbrodt. An der Lochung habe man erkennen können, ob die Karte schon benutzt worden war.

Horst Wildhagen führt vor, wie mit der Fahrkartenstempelmaschine das Datum in die Fahrkarte gestanzt wurde

Horst Wildhagen führt vor, wie mit der Fahrkartenstempelmaschine das Datum in die Fahrkarte gestanzt wurde.

Die älteste Fahrkarte des Museums war offenbar noch vor der Währungsreform 1948 gedruckt worden. Denn darauf steht noch der Preis 0,20 Reichsmark. Darüber hat ein Bahnbeamter mit der Hand den neuen Preis „0,35 M“ geschrieben. Dass eine Fahrt zweiter Klasse auf derselben Strecke 40 Pfennig kostete, kann man auf einem anderen Billett ablesen. „Schade, dass man auf der Fahrkarte nicht das Datum erkennen kann“, bedauert Wildhagen.

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Für eine Hin- und Rückfahrt von Eltze nach Lehrte musste ein Fahrgast am 11. Oktober 1956 3,20 Mark bezahlen. „Weil es eine Rückfahrkarte war, war sie sogar vier Tage lang gültig“, stellt Weichbrodt mit einem Blick auf das Billett fest.

Der Eltzer Bahnhof lag an der Strecke Celle-Plockhorst-Braunschweig.  Das erste Teilstück von Celle nach Uetze wurde 1920 eröffnet. Ab dem 3. Mai 1921 konnten Züge von Celle bis Plockhorst – also auch durch Eltze – fahren. 1923 wurde auch das letzte Teilstück zwischen Plockhorst und Braunschweig-Gliesmarode fertig.

1962 stellte die Bundesbahn den Personenverkehr zwischen Plockhorst und Braunschweig ein. Am 23. Mai 1971 hielt das letzte Mal fahrplanmäßig ein Personenzug am Eltzer Bahnhof. „Den Bahnhof gibt es noch heute. In dem Gebäude sind jetzt Eigentumswohnungen“, sagt Weichbrodt.

Von Friedrich-Wilhelm schiller

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