An der Oberschule verschmelzen Bildung und Digitalisierung
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Die Oberschule Gehrden präsentiert sich als moderne und digitale Bildungseinrichtung.
© Quelle: Marcel Sacha
Gehrden. “Wir haben vor Jahren die Grundlagen gelegt, an denen sich die anderen Schulen heute messen.“ Mit diesen durchaus mit Stolz vorgetragenen Worten hat Marc Essenheimer, Lehrer an der Oberschule Gehrden (OBS), rund 40 Eltern und Kinder begrüßt, die sich von dem digitalen Schwerpunkt vor Ort selbst ein Bild machen wollten.
Jeder der rund 650 OBS-Schüler verfügt über ein eigenes iPad. Das Tablet ist mittlerweile elementarer Bestandteil des Unterrichts – und zwar nicht nur in den naturwissenschaftlichen Fächern, in denen die Tablets nach und nach die Taschenrechner als grafisches Hilfsmittel ersetzt haben. Auch in Bereichen, in denen multimediale Hilfsmittel auf den ersten Blick nicht unbedingt zur Standardausrüstung gehören, kommt das iPad regelmäßig zum Einsatz.
An verschiedenen Ständen stellten sich bei dem Infotag die Fachlehrer sowie Schüler den Fragen der Gäste und erläuterten ihnen den Unterrichtsalltag. Am Tisch für Physik wurde beispielsweise über einen längeren Zeitraum die Temperatur von zuvor erheiztem Wasser gemessen. Die modernen Messgeräte, über die die OBS verfügt, sind in der Lage, über mehrere Stunden die entsprechenden Werte in regelmäßigen Abständen zu erfassen. „Dadurch müssen die Schüler nicht mehr alle paar Sekunden die Temperatur prüfen und aufschreiben“, erläuterte Lehrer Johannes Beyer. Über WLAN werden die Werte in Echtzeit auf das iPad übertragen, das die Werte auf einer X-Y-Achse entsprechend darstellt.
Auch im Sportunterricht kommen an der OBS unterschiedliche Apps zum Einsatz. Im Fall der Anwendung zur Analyse von Bewegungsabläufen kam die Idee sogar aus den Reihen der Schülerschaft. „Wir haben unseren Lehrer gefragt, wie wir das iPad in den Unterricht integrieren können“, sagte der Siebtklässler Ron. Das Ergebnis war eine App, die denen der Fußballexperten im Fernsehen ähnelt. Videosequenzen und Standbilder können damit unter anderem verglichen werden, um beispielsweise die Körperhaltung beim Dribbling zu analysieren und anschließend zu verbessern.
All diese Elemente des Schulalltags sollen die Kinder und Jugendlichen auf das Berufsleben vorbereiten. „Die EDV ist auch im Handwerk nicht mehr wegzudenken“, sagte Essenheimer. Hinzu kommen Kooperationen mit großen Konzernen sowie der Beratungsgesellschaft ProBeruf, die den Schülern dabei helfen sollen, schnell in der Arbeitswelt Fuß zu fassen.
Die Schulleitung ist von dem Erfolg ihres Konzeptes überzeugt. Dies belegen auch die Anmeldezahlen der vergangenen Jahre. Seit 2013 hat sich die Zahl der Schüler mehr als verdoppelt. „Die Schüler kommen einfach gerne zu uns“, sagte Konrektorin Saskia Struckmeyer.
Von Marcel Sacha