Archäologen graben im Langen Feld
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Archäologen haben die Arbeiten im Neubaugebiet im Langen Feld in Gehrden aufgenommen.
© Quelle: Björn Franz
Gehrden. Wenn im Gehrdener Stadtgebiet ein Neubaugebiet ausgewiesen wird, dann sind die Archäologen nicht weit. Da die Stadt am Burgberg am Hellweg (einst eine wichtige Durchgangsstraße für den Fernhandel) liegt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dort Relikte zu finden. Deshalb wird intensiv im Untergrund nach Funden der Vergangenheit gesucht. Ein durchaus langwieriger Prozess, der von Seiten der Stadt aufmerksam verfolgt wird. Denn: Desto bedeutender die Funde sind desto länger dauern die Untersuchungen – und desto teurer werden die Kosten, die die Kommune zu zahlen hat.
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Archäologen haben die Arbeiten im Neubaugebiet im Langen Feld in Gehrden aufgenommen.
© Quelle: Björn Franz
Auch im Baugebiet Langes Feld III sind seit Ende März die Experten mit Handpickel und Schaufel im Einsatz. Rund 300000 Euro hat die Stadt für die wissenschaftlichen Arbeiten veranschlagt.Geschieht nichts Überraschendes mehr, dann sind die Arbeiten im August oder September abgeschlossen, und der Kostenrahmen wird eingehalten.
Die ganz großen Funden werden wohl nicht gemacht. „Wir gehen von einem ähnlichen Fundbild aus wie 2013 im Baugebiet Großes Neddernholz“, teilte Regionssprecher Klaus Abelmann mit. Und dort hatten die Archäologen festgestellt, dass es in dem Gebiet keine Siedlung, sondern Einzelgehöfte gegeben hat. „Es ist der erste deutliche Nachweis von vorzeitlichen Bauernhöfen in der Region“, sagte damals die Regionsarchäologin Ute Bartelt. Demnach haben im Osten Gehrden bäuerliche Gemeinschaften gelebt. Tausende von Jahren alte Verfärbungen im Boden, wo einst Pfähle von Häusern standen, wurden im Neddernholz entdeckt; sogenannte Pfostengruben. Ähnlich ist es jetzt im Langen Feld. Bartelt vermutete im Bezug auf das Große Neddernholz, dass sie aus der vorrömischen Eisenzeit stammen – also von vor etwa 2500 Jahren.
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Archäologen haben die Arbeiten im Neubaugebiet im Langen Feld in Gehrden aufgenommen.
© Quelle: Björn Franz
Parallel zu den Grabungen werden bereits die Erschließungsarbeiten im Langen Feld III ausgeführt. „Wir kommen gut voran“, sagt Wolfgang Middelberg, Fachbereichsleiter Bauen und Umwelt. In dem Neubaugebiet sollen in einem etwa sieben Hektar großen Bereich insgesamt 60 Grundstücke unterschiedlicher Größen für die Bebauung mit Einfamilienhäusern und zwei größere Flächen für Mehrfamilienhäuser geschaffen werden. Ab Herbst sollen die Grundstücke bebaut werden. Vergeben sind die Flächen längst.
Von Dirk Wirausky