Baustelle wegen Glatteis: A7 muss ausgebessert werden
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Auf der Autobahn 7 bei Großburgwedel bilden sich Pfützen, die zu Eis gefrieren – eine Gefahr für die Autofahrer.
© Quelle: Rainer Dröse
Hannover/Großburgwedel. Der viele Regen der vergangenen Wochen beeinträchtigt den Verkehr auf der Autobahn 7 kurz vor Großburgwedel in Richtung Hamburg. Wie die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hannover mitteilt, sind die Böden neben der Autobahn so voller Wasser, dass es durch die Fugen der Betonplatten auf die Fahrbahn drückt. Am Montag gefroren die Pfützen, „es bestand ein erhebliches Unfallrisiko“, sagt Marc-Oliver Förster, Leiter des Bereichs Betrieb und Verkehr. Der linke und mittlere Fahrstreifen wurden kurzerhand gesperrt, seit Dienstag laufen die Reparaturarbeiten.
Das Problem: Die Drainageleitungen unter der Autobahn Richtung Norden reichen offenbar nicht aus, um die Wassermassen der vergangenen Wochen zu bewältigen. Bislang lagen die Rohre nur unter dem linken Fahrstreifen, jetzt müssen weitere bis unter die mittlere Spur verlegt werden. „Das Wasser schießt mit drei bis vier Bar aus den Fugen zwischen den Betonplatten“, sagt Förster. Vor allem, wenn Lkw über die betroffenen 150 Meter Strecke rollen, wird das Wasser nach oben gedrückt. Bei den aktuellen Minusgraden gefrieren die Pfützen und bilden gefährliche Rutschflächen.
Zusätzliche Drainagerohre werden verlegt
Nach Försters Angaben werden die Arbeiten bis einschließlich Freitag andauern. Eine Baufirma schiebt zusätzliche Drainagerohre unter die mittleren Betonplatten, zudem werden die Fugen neu mit Bitumen verschlossen. „So hoffen wir, das Wasser vorerst zu stoppen“, sagt Förster. Für die Bauarbeiten sind der linke und mittlere Fahrstreifen gesperrt, am Dienstagmorgen stockte der Verkehr auf drei bis fünf Kilometern Länge. Laut Förster „vertretbar, wenn dadurch Schlimmeres verhindert wird“.
Den eigentlichen Grund für die Überflutung will die Landesbehörde voraussichtlich nach dem Winter angehen: die Ausbesserung der Böschung rechts der Fahrbahn. „Dort haben wir einen Damm mit höher gelegenem Acker“, sagt Fischer. Dort steht das Wasser ebenfalls und drückt die Massen auf die niedriger gelegene Autobahn. Fischer: „Wir müssen also da mit einer Drainage dafür sorgen, das Wasser vorher abzufangen.“ Andere Bereiche der A 7 seien nicht von dem Problem betroffen.
ADAC: „Nachbesserungen dürfen kein Normalzustand werden“
Seitens des ADAC Niedersachsens hofft man, dass die Probleme nach der Reparatur nicht mehr auftreten werden. "Es darf kein Normalzustand werden, dass immer nachgebessert werden muss", sagt Sprecherin Christine Rettig. "Wir haben schon genug Baustellen." Sie erinnert an die Autobahn 2 zwischen Garbsen und Wunstorf, auf der bereits ein Jahr nach ihrer Sanierung im Juli 2017 Hitzeblasen entstanden. Auf der A 7 zwischen Bockenem und Salzgitter-Dreieck wurde nach der 2014 fertiggestellten Sanierung krebserregendes Material entdeckt, der Abschnitt musste von Herbst 2016 bis zum Frühjahr 2017 erneuert werden. Darüber hinaus haben Baustellen auch "immense Folgen für die Verkehrssicherheit", sagt Rettig.
Das zeigen unter anderem die beiden jüngsten Lkw-Unfälle auf der A 2 bei Hämelerwald. Am Montag hatte ein Lkw-Fahrer das Stauende an der Baustelle übersehen und prallte in einen weiteren Lastwagen. Der 44-jährige Unfallfahrer kam ums Leben. Kurz vor der Freigabe am Dienstagmorgen prallte nur wenige Meter entfernt erneut ein Lkw ins Stauende. Der 53-jährige Fahrer wurde schwer, sein 57-jähriger Begleiter leicht verletzt. "Die A2 ist derart dicht befahren, dass wir uns die folgenreiche Planung eines gemütlichen und bequemen Baustellenmanagements in Zukunft nicht mehr leisten sollten", kritisieren SPD, FDP und Grüne des Ortsrats Hämelerwald. Sie fordern, die Anzahl und Dauer von Baustellen deutlich zu begrenzen.
Von Peer Hellerling