„Woche der Brüderlichkeit“

Berufsschüler aus Hannover für Gedenkarbeit ausgezeichnet

Musikalisches Programm: Im Regionshaus feiert die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hannover die „Woche der Brüderlichkeit“ – sie will den Dialog zwischen den Religionen fördern. 

Musikalisches Programm: Im Regionshaus feiert die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hannover die „Woche der Brüderlichkeit“ – sie will den Dialog zwischen den Religionen fördern.

Hannover. Sie tun, was sie auch in Hannover tun: Sie machen gemeinsam mit anderen Jugendlichen Musik, sie betätigen sich handwerklich, bauen, konstruieren  etwas gemeinsam. Aber der Ort, an dem Jugendliche der Otto-Brenner-Schule diestun, ist ein höchst ungewöhnlicher, historischer, denkwürdiger: Auschwitz, polnisch: Oswiecim.

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Zweimal im Jahr treffen sich Schüler der Berufsbildenden Schule Metall- und Elektrotechnik der Region Hannover dort seit nunmehr 23 Jahren im Auschwitz-Begegnungsprojekt mit Schülern aus der hannoverschen Werk-statt-Schule, der Don Bosco Salesianer Berufsschule Oswiecim und dem Kolping Berufsbildungswerk Hettstedt. Über 2000 Jugendliche hätten in Oswiecim mittlerweile im Gedenken an eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte freundschaftliche Beziehungen zu polnischen Jugendlichen aufgebaut und damit beispielhaft den Versöhnungsprozess zwischen Deutschland und Polen gestaltet, sagte Ewald Wirth, katholischer Vorsitzender und Geschäftsführer der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit,am Sonntag.

Verein will Dialog fördern

Dafür wurde das Projekt im Regionshaus bei der Hauptveranstaltung zur diesjährigen "Woche der Brüderlichkeit" der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hannover mit der Abraham-Plakette geehrt. Mit der "Woche der Brüderlichkeit" will der Verein den Dialog zwischen Christen und Juden fördern. „Angst überwinden – Brücken bauen“ lautete in diesem Jahr das Motto.

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Eine zentrale Rolle in allen Festreden spielte dabei die Haltung gegenüber dem wieder erstarkenden Rechtsextremismus in Deutschland, gegenüber rechtspopulistischen Positionen sowie der Haltung gegenüber der AfD. „Angstpartei Deutschland“ nannte HAZ-Redakteur Michael B. Berger die „Alternative für Deutschland“ . Sie stehe dafür, dass Angst mittlerweile das Gute in Deutschland auffresse, sagte er und variierte damit den Titel eines Filmes von Rainer Maria Fassbinder. Es sei ihm vollkommen unverständlich, dass das satte, wohlsaturierte Deutschland so von Ängsten beherrscht werde und dass Parteien aller Coleur sich so von diesem Thema treiben ließen, sagte Berger. Das stünde in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Lage. Hans Martin Heinemann, Stadtsuperintendent des Evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverbandes Hannover, konstatierte, dass auch rund 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und in äußerlich friedlichen Zeiten im Innern Deutschlands offensichtlich nicht jede Angst vergangen sei.

Jüdischer Leben als Teil hannoverscher Identität

Bürgermeister Thomas Hermann betonte, dass in Hannover rechtes Gedankengut und Abschottung zunähmen. Es bestünde Handlungsbedarf, sagte Hermann und verwies auf die „Offensive gegen Antisemitismus“ die mittlerweile vom Rat beschlossen sei. Die Bildungsoffensive soll wieder verstärkt ins Bewusstsein rufen, dass jüdisches Leben Teil hannoverscher Identität ist.

Von Jutta Rinas

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