Bürgermeister sieht grundlegende Erneuerung Seelzes
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Obentraut und Vertreter von Stadt und HGS begrüßen die Gäste.
© Quelle: Thomas Tschörner
Seelze. Beim gemeinsamen Neujahrsempfang von Stadt und Verein Handel und Gewerbe in Seelze (HGS) hat Bürgermeister Detlef Schallhorn die Obentrautstadt im Aufwind gesehen. „Wir stehen vor einer grundlegenden Erneuerung der Stadt“, sagte Schallhorn vor rund 200 Gästen, darunter die CDU-Bundestagsabgeordnete Maria Flachsbarth, Regionsrätin Andrea Fischer und Garbsens dritten stellvertretenden Bürgermeiter Darius Pilarski. Die finanzielle Lage Seelzes habe sich deutlich entspannt. Zum ersten Mal seit 1997 habe die Stadt einen fast ausgeglichenen Haushalt. Er sei zuversichtlich, dass das Jahr 2018 positiv abgeschlossen werden könne.
Stadt wird bald mehr als 35.000 Einwohner haben
„Seelze wächst so schnell wie nie“, sagte Schallhorn. Außer Hannover gebe es keine Stadt in der Region, die sich so schnell wie Seelze entwickele. Das Interesse vieler Menschen, sich in der Obentrautstadt anzusiedeln, mache neue Baugebiete erforderlich. Bauland werde es im vierten Abschnitt von Seelze-Süd ebenso geben wie in geplanten Neubaugebieten in Dedensen und Gümmer. Dazu kämen Nachverdichtungsmöglichkeiten in nahezu allen Stadtteilen. „Der Trend wird anhalten“, zeigte sich Schallhorn zuversichtlich. Dies werde auch die Zahl der Einwohner von derzeit rund 34.000 auf mehr als 35.000 wachsen lassen.
Schallhorn rechnet mit Investitionen von 80 bis 100 Millionen Euro
Dieses Wachstum bringe aber auch einen Wermutstropfen mit sich, die Stadt müsse in die Infrastruktur investieren. Schallhorn nannte die bereits angelaufen Umgestaltung der Schullandschaft mit dem Bau neuer Grundschulen und der bereits gestarteten Integrierten Gesamtschule. Außerdem müssten Krippen und Kindertagesstätten geschaffen werden. „Der Trend in Seelze-Süd geht zum Drittkind.“ Dies sei keine bloße Behauptung, beteuerte der Bürgermeister. Jeder könne sich bei einem Besuch in dem Neubaugebiet selbst davon überzeugen, dass es dort viele Familien mit Kindern gebe. Das Wachstum habe auch Auswirkungen auf Straßen, Kanäle und Pumpwerke, die ebenfalls gebaut werden müssten. „Wir werden 80 bis 100 Millionen Euro in den nächsten Jahren investieren.“ Er sei zuversichtlich, dass Land und Kommunalaufsicht die Stadt unterstützen werden.
Erstmals wird Rathaus für Empfang genutzt
Die Stadt hat für den Neujahrsempfang erstmals das Rathaus genutzt, nachdem das Treffen in den vergangenen Jahren stets im Foyer der Hannoverschen Volksbank organisiert wurde. „Wir haben uns bewusst entschieden, einen neuen Weg einzuschlagen“, sagte Schallhorn. Nach der Auswertung müsse gesehen werden, ob der Empfang nächstes Jahr erneut im Rathaus über die Bühne gehen werde oder vielleicht das Foyer einer Schule dafür genommen werde.
HGS-Vorsitzender fordert Verstärkung der städtischen Wirtschaftsförderung
Der HGS-Vorsitzende Thomas Meyer erinnerte an die erfolgreichen Aktionen des vergangenen Jahres wie die Gesundheitsmesse, den Obentrautmarkt, das Seelzer Lichtermeer und den Weihnachtsmarkt. Die HGS habe dabei immer auf die Zusammenarbeit mit der Stadt gesetzt. „Ein Grundzentrum wie Seelze kann nur funktionieren, wenn alle kooperieren“, sagte Meyer. In diesem Jahr müssten die Aktionen erneut voran gebracht und verbessert werden. Sorge bereite dagegen der Leerstand einiger Geschäfte im Zentrum. Meyer schlug vor, die Wirtschaftsförderung um eine Stelle zu verstärken. Ein neuer Mitarbeiter könnte sich dann intensiv um die Situation an der Hannoverschen Straße kümmern.
Im Schnelldurchgang stellte Reitergeneral Michael von Obentraut, dargestellt von Rainer Künnecke, mit Hilfe der Ortsbürgermeister oder ihrer Stellvertreter die Vorzüge der einzelnen Stadtteile vor, bevor die Gäste dann ins Gespräch kommen oder der Musik der Big Band des Georg-Büchner-Gymnasiums lauschen konnten.
Von Thomas Tschörner