Steinsanierung

CDU zweifelt an Qualität der Rathausfassaden

Malerische Optik, teurer Sanierungsfall: Die Sanierung der Südfassade wird doppelt so teuer wie geplant.

Malerische Optik, teurer Sanierungsfall: Die Sanierung der Südfassade wird doppelt so teuer wie geplant.

Hannover. Wie teuer wird die Sanierung der Rathausfassaden? Seit klar ist, dass sich allein die Erneuerung der Südwand am Maschteich von 3 auf mindestens 7,2 Millionen Euro verteuert, zweifelt die CDU an der Einschätzung des Baumanagements. Im Wirtschaftsausschuss des Rates fordert CDU-Ratsherr Jens-Michael Emmelmann Auskunft darüber, wie es um die anderen drei Außenwände bestellt ist. Doch das ist noch nicht untersucht. „Dann werden wir dazu jetzt eine offizielle Anfrage stellen“, sagte Emmelmann. „Leicht fahrlässig“ finde er es, dass die anderen Fassaden noch nicht untersucht seien.

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Schuld an der Kostenexplosion ist eine Sanierung aus den Achtzigerjahren, die schwere Bauschäden hervorgerufen hat. Damals wurden die Natursteine gegen eindringende Feuchtigkeit imprägniert, dazu die Fugen mit einem angeblich dauerelastischen Material verschlossen. Was keiner ahnte: Das Fugenmaterial wurde irgendwann spröde und war nicht mehr elastisch, Feuchtigkeit drang hinter die Steine und konnte wegen der Imprägnierung nicht mehr austreten – so entstanden schwere Frostschäden. Das sogenannte Hydrophobieren sei damals Sanierungsstandard gewesen, sagte Gebäudemanager Stefan Bär im Ausschuss: „Heute macht das niemand mehr.“

Die Schwere der Schäden war von externen Ingenieuren vor dem ersten Sanierungsabschnitt nicht erkannt worden. Weiterer Kostentreiber war ein sehr komplexer Gerüstbau und dass das Gerüst für die NDR-Freiluftoper „Rigoletto“ ab- und wieder aufgebaut werden musste. Zumindest das droht in diesem Sommer nicht: Bis April soll der mittlere Fassadenteil fertig saniert sein, dann sind nur noch die Randflügel mit den Türmchen an der Reihe – dort stört das Gerüst bei der Aufführung nicht.

Am Ende stimmten Vertreter aller Fraktionen der Kostenverdoppelung zu. FDP-Ratsherr Patrick Döring nahm die Stadt vor Kritik in Schutz: Wer solch einen „alten Kasten“ nutze, müsse mit Teuerung rechnen. „Aber dass wir das Gebäude weiter nutzen, steht ja für uns außer Frage.“

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Von Conrad von Meding

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