Danke, Frau Dankert, für 20 Jahre Klönfrühstück
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Dankeschön für 20 Jahre Klönfrühstück: Waltraud Dankert (von links) bekommt Blumen von Liselotte Schindler und Erna-Doris Leiding.
© Quelle: Jennifer Krebs
Wennigser Mark. 20 Jahre Klönfrühstück in der Wennigser Mark – Organisatorin Waltraud Dankert kann sich noch gut an die Anfänge erinnern. „Liselotte Schindler war eine unserer ersten Gäste“, erzählt sie. Zum Jubiläumsfrühstück wurde die 84-Jährige extra aus Wennigsen abgeholt, weil sie inzwischen wohnt und deswegen nur noch selten vorbeikommt. „Unser Klönfrühstück fing sehr klein an“, erzählt Dankert und spricht von höchstens einer handvoll Gästen. Schon immer findet das Frühstück am zweiten Dienstag im Monat statt. Damals traf man sich noch drüben im alten Dorfgemeinschaftshaus, wo man allein schon wegen der steilen Treppe ins erste Obergeschoss aber irgendwann an seine Grenzen kam. Viele Ältere hätten Mühe gehabt, die Stufen hochzukommen und konnten deswegen nicht mehr teilnehmen, erinnert sich Dankert.
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Lachs, Schinken, Mozarellaspieße - und hinterher noch ein fruchtiger Obstsalat: Beim Klönfrühstück gibt es immer ein leckeres Büfett.
© Quelle: Jennifer Krebs
Im Corvinus-Zentrum, das vor dreieinhalb Jahren eröffnet wurde, sind alle Räume barrierefrei und es gibt wieder richtig viel Platz. Meist sind es inzwischen immer um die 35 Gäste, die zum Frühstücken und Klönen vorbeikommen. Eine moderne, gut ausgestattete Küche macht es dem Team einfach, das Büfett vorzubereiten. Das Klönfrühstück gehört heute zu den Angeboten des Fördervereins des Corvinus-Zentrums. Anfänglich war es ein Angebot der Kirche. Die Organisation hat sich wunderbar eingespielt. Dankert bedankt sich bei allen, die mithelfen: „Nach dem Frühstück finden sich immer genügend Leute zum Abräumen und Abwaschen“, sagt sie.
„Wir wollen keine Schlafsiedlung sein“
Wolfgang Dankert, der Vorsitzende des Fördervereins der Wennigser Mark, bringt es treffend in einem Satz auf den Punkt: „Wir wollen keine Schlafsiedlung sein“, sagt er und spricht von über 400 Veranstaltungen, mit denen die Gemeinschaftsräume im Corvinus-Zentrum im vergangenen Jahr belegt waren. Die Märker Vereine und das Quartiersmanagement vom Johanniter-Ortsverband Deister wollen die Einwohner erreichen und die Entwicklung im Ort positiv beeinflussen. Vor vier Jahren war die Corvinuskapelle entwidmet worden, damit daraus das Corvinus-Zentrum mit Kindergarten und Dorfgemeinschaftshaus entstehen konnte. Seit kurzen hat der Kita eine zweite Gruppe. Alle neuen Plätze waren schnell belegt. Die Wennigser Mark hat etwa 1200 Einwohner. Dankert erzählt, dass der Ort eine alte Bergmannssiedlung ist. Neue Bauplätze gibt es momentan so gut wie gar nicht. Dankert hätte es gut gefunden, wenn aus der ehemaligen Polizeischule ein Baugebiet geworden wäre. Stattdessen verrotte das ganze Gelände immer mehr, bedauert er. „Ein lebendiges Dorfleben braucht junge Leute“, sagt Dankert und ist froh, dass einige alte Häuser im Ort an junge Familien verkauft wurden. Die 84-jährige Liselotte Schindler ist vor zwei Jahren weggezogen und hat ihr Haus, in dem sie 50 Jahre gewohnt hat, an eine junge Familie veräußert. Jetzt hat sie eine schöne Wohnung in Wennigsen in der Seniorenwohnanlage von Graubunt.
Auch Dankert selbst bekam beim Jubiläumsfrühstück ein Dankeschön: Erna-Doris Leiding überreichte ihr einen Strauß Tulpen. Für Mitorganisatorin Karin Wüstefeld hatte die 92-Jährige ein paar Blumen mitgebracht. „Ich komme eigentlich immer, wenn es irgendwie passt“, erzählte Leiding, die direkt neben dem Corvinus-Zentrum wohnt und es deswegen nicht weit hat. Beim Jubikläumsfrühstück war sie die Älteste in der Runde und las den alten HAZ-Zeitungsartikel über das Zehnjährige vor, den sie neulich in ihrem Tagebuch wiedergefunden hätte. „Ich freue mich immer über die guten Gespräche“, sagte Leiding. Die alte Dame möchte wissen, wie es ihren Nachbarn geht und wer vielleicht gerade neu zugezogen ist. Die Geschichten ihrer Mitmenschen interessieren sie. Manchmal werden am Tisch aber auch einfach nur Kuchenrezepte ausgetauscht. „Ich wohne gerne in der Wennigser Mark“, sagt Leiding. Weil es nicht so anonym zugeht wie in einer Großstadt. „Hier achten wir aufeinander.“
Am Donnerstag ist wieder Märker-Café
Seit gut einem Jahr gibt es im Corvinus-Zentrum mit dem Märker-Café ein weiteres Angebot, das die Dorfgemeinschaft stärken soll. „Ganz schrittweise hat sich auch hier inzwischen ein schöner Kreis gebildet“, erzählt Wolfgang Dankert vom Vorstand des Fördervereins Corvinus-Zentrum. Während das Klönfrühstück morgens von der Uhrzeit her vor allem für Familien und Berufstätige eher nichts ist, passt ihnen das Märker-Café nachmittags zeitlich besser. Für die Kinder gibt es eine Spielecke. Das Märker-Café hat jeden vierten Donnerstag im Monat von 15 bis 17.30 Uhr geöffnet – der nächste Termin ist der 22. März. Die Organisatoren bereiten für den Nachmittag eine kreative Aktion vor und wollen Ostereier bemalen. Materialien stehen zur Verfügung. Das Team bietet selbstgebackenen Kuchen und Kaffee an gegen eine freiwillige Spende, die wiederum nachbarschaftlichen Projekten in der Wennigser Mark zugute kommt. Auch Kuchenspenden sind immer willkommen. Mehr Informationen gibt es beim Quartiersmanagament unter Telefon (01525) 4710959 oder per E-Mail an catharina.weissenborn@wennigser-mark.de.
Von Jennifer Krebs