Springe

Darf man in der Altstadt einen Beton-Parkplatz bauen?

Passt das in die Stadt? Dort, wo jetzt der „Woolworth“-Komplex steht, soll nach dem Plan der Investoren ein großer Parkplatz gebaut werden.

Passt das in die Stadt? Dort, wo jetzt der „Woolworth“-Komplex steht, soll nach dem Plan der Investoren ein großer Parkplatz gebaut werden (großes Bild oben und kleines Bild Mitte).

Springe. Direkt an der Fünfhausenstraße soll ein großer Parkplatz mit bis zu 100 Stellflächen entstehen – dem neuen Gebäude mit Rewe und Rossmann vorgelagert, ähnlich wie am E-Center. Aus Sicht der städtischen Planungsabteilung stehen dem Vorhaben momentan jedoch zwei Hürden entgegen: Zum einen müsste der Rat den Bebauungsplan ändern, der an der Stelle momentan keinen Parkplatz vorsieht.

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Eine zeitaufwendige, aber machbare Übung. Stärker diskutiert wird darum eine weitere Frage: Ist es mit städtebaulichen Grundlegen vereinbar, am Rande der Altstadt, in Springes historische Mitte einen vergleichsweise großen Parkplatz zu setzen?

„Städtebaulich nicht schön“

„Natürlich ist es städtebaulich nicht schön, einen großen Parkplatz mitten in der Stadt zu haben“, räumt auch Bürgermeister Christian Springfeld ein. Bürger hätten Kontakt mit dem Rathaus aufgenommen und die Planung kritisiert – und auch von auswärtigen Fachleuten habe er diese Einschätzung schon gehört. Mit dem einheitlichen Baustil im Blick hat auch der momentan stehende Einkaufskomplex („Woolworth-Gebäude“) da die Optik mehrerer nebeneinanderstehender Häuser verpasst gekommen.

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Aus Springfeld Sicht gilt es, abzuwägen: „Wollen wir in der Innenstadt in Schönheit sterben oder die Kröte Parkplatz schlucken?“ Ähnlich habe auch schon Wilko Struckmann als Vorsitzender der Werbegemeinschaft argumentiert. Dass die Investoren Peter Othmer und Dennis Melching bei den bisherigen Gesprächen eine Ablehnung gegenüber den Parkplatzplänen wahrgenommen haben, liegt aus Springfelds Sicht auch daran, dass die Stadt „die Planungen formal sauber und rechtskonform abbilden“ müsse. Dazu gehöre auch die Prüfung von Alternativen.

Die gibt es nach Informationen der Redaktion in der Tat – zumindest theoretisch: Auf Wunsch der Stadt haben die Investoren demnach eine zweite Variante ausarbeiten lassen, bei denen die Parkplätze auf dem Gelände weiter nach innen rücken – und dadurch auch in der Anzahl reduziert werden müssten.

Rewe will Parkplätze anbieten

Doch Hauptmieter Rewe, mit dem das gesamte Projekt steht und fällt, hat demnach bereits abgewunken: Die Variante sei nicht wirtschaftlich, heißt es dort – man müsse Chancengleichheit mit der Konkurrenz herstellen. Nicht nur das E-Center, auch andere Märkte im Stadtgebiet wie der Lidl am Kalkwerk verfügen über größere Parkplatzflächen vor dem Laden.

Auch Springfeld räumt auch Nachfrage ein, dass er momentan keine machbare Alternative zu dem zentralen Parkplatz sehe. Dann müsse es aber darum gehen, „das ganze so hübsch wie möglich zu gestalten. So etwas geht – und da sind die Investoren auch dran.“

Er mahnt, die Situation Springes realistisch zu sehen: „Wir sollten uns nicht unter Wert verkaufen – aber wir sind auch nicht in der Position, in der wir uns für die Innenstadt viel wünschen können.“ Der Bürgermeister lobt den direkten Draht zu Othmer und Melching: „Wir reden weiter mit den beiden.“ Springfeld hofft, nach dem heutigen Gespräch möglichst bald mit an die Politik herantreten zu können – die dann mit dem sogenannten Aufstellungsbeschluss den Startschuss für die Bebauungsplanänderungen samt Beteiligung der Öffentlichkeit geben kann.

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Zu klären gäbe es immerhin genug. Die Verkehrsführung, mögliche Verlegungen von Straßen und Kanälen und auch der Ausbau der Fahrbahn für den Lieferverkehr stehen auf dem Zettel.

Von Christian Zett

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