Der Rat sagt Nein zur Abdeckung des Kalibergs
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Die Sprecher der Bürgerinitiative "Hänigsen sagt Nein“, Franziska Greite-Schillert (vorn von links) und Michael Miethe, überreichen vor der Ratssitzung Bürgermeister Werner Backeberg rund 180 Unterschriften gegen die Abdeckung des Wathlinger Kalibergs.
© Quelle: Friedrich-Wilhelm Schiller
Hänigsen. Der Uetzer Rat lehnt die Abdeckung des Wathlinger Kalibergs mit belastetem Bauschutt und Bodenaushub ab. Stattdessen soll der Konzern K+S den Wathlinger Kaliberg und auch die beiden kleineren Rückstandshalden in Hänigsen wieder ins stillgelegte Bergwerk Niedersachsen-Riedel bringen. Das ist die Hauptforderung in der Stellungnahme der Gemeinde Uetze zur geplanten Abdeckung. Der Rat segnete einstimmig das zuvor vom Verwaltungsausschuss der Gemeinde beschlossene Papier ab.
Nach den Worten des Bürgermeisters Werner Backeberg sind noch viele Fragen zur Abdeckung des Wathlinger Kalibergs ungeklärt. Daher fordere die Gemeinde, die Hohlräume des Bergwerks Niedersachsen-Riedel mit den Rückständen der drei Halden zu füllen. Dabei soll K+S das sogenannte Spülversatzverfahren anwenden.
Falls das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie die Abdeckung genehmigen sollte, müsse die Bevölkerung der Gemeinde Uetze so wenig wie möglich unter dem Anlieferverkehr zum Wathlinger Kaliberg leiden. „Die Verkehrsführung ist so, wie sie vorgesehen ist, weder zumutbar noch hinnehmbar“, sagte Backeberg. Nach den K+S-Plänen müsste Hänigsen die Hauptlast des Anlieferverkehrs – rund 150 Lastwagenfahrten pro Tag – tragen.
„Die Unterlagen sind unvollständig und falsch“, kritisierte Grünen-Fraktionschef Georg Beu. Zum Beispiel stimmten die Angaben zu den Hohlräumen nicht. Er erinnerte daran, dass sich immer noch Kampfstoffe im Bergwerk befinden, die die Heeresmunitionsanstalt dort während des Zweiten Weltkriegs eingelagert hatte. „Der Spülversatz würde dauerhaft das Bergwerk mit den Rüstungsaltlasten sichern“, sagte er.
Für Beu stellt sich die Frage, ob überhaupt die K+S Baustoffrecycling GmbH eine Abdeckung der Wahtlinger Halde nach dem Bergrecht beantragen darf. „Sie betreibt keinen Bergbau“, gab er zu bedenken. Weil das Unternehmen den Berg mit belastetem Material abgedecken wolle, entstehe dort eine Deponie.
Vor der Sitzung hatten Franziska Greite-Schillert und Michael Miethe, Sprecher der Bürgerinitiative „Hänigsen sagt Nein“, Bürgermeister Werner Backeberg rund 180 Unterschriften gegen die K+S-Pläne überreicht. Damit wolle die Initiative deutlich machen, wie wichtig Hänigsern das Thema sei, erläuterte Miethe.
Von Friedrich-Wilhelm Schiller