„Die Rendite ist mehr Lebensqualität“
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Mehr als 100 Einwohner informieren sich während der Bürgerversammlung im Haus der Kirche über die Dorfladenpläne.
© Quelle: Schiller
Eltze. 2020 will die Ideenwerkstatt im früheren griechischen Restaurant Thassos einen Dorfladen eröffnen. Allerdings will sie dafür nicht mehr einen Verein, sondern eine Unternehmergesellschaft (UG) gründen, die den Laden betreiben soll. Das haben Ortrud Sander, Sprecherin der Ideenwerkstatt, und der ehrenamtliche Mitarbeiter des Arbeitskreises, Rudolf Schubert, in einer Bürgerversammlung angekündigt, zu der mehr als 100 Eltzer gekommen waren.
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Die Ideenwerkstatt will den Dorfladen in der früheren Gaststätte Thassos an der Peiner Straße eröffnen. Ammes Saal auf der Rückseite des Gebäudes soll erhalten bleiben.
© Quelle: Schiller
„Wir haben uns überlegt, dass eine UG, auch kleine GmbH genannt, die günstigste Organisationsform wäre“, sagte Schubert. Für eine UG gelte eine Haftungsbeschränkung. Die Gesellschafter hafteten nur mit ihren Geschäftsanteilen. Jeder müsse mindestens einen Anteil à 200 Euro erwerben. „Die Zahlungspflicht entsteht erst mit der Gründung des Ladens“, erläuterte Schubert.
Günter Lühning, Vorsitzender der Bundesvereinigung multifunktionaler Dorfläden“, wies darauf hin, dass die Gesellschafter keine Rendite erwarten dürfen. „Die Rendite, die Sie kriegen, ist mehr Lebensqualität im Ort“, sagte Lühning. Erst im dritten Jahr sei eine schwarze Null zu erwarten. Dann müsse die UG Rücklagen bilden.
Wie viel Eigenkapital die UG bis zur Gründung aufbringen muss, steht noch nicht fest. Die Summe hängt unter anderem davon ab, wie viel sie für den Umbau und die Sanierung der früheren Gaststätte aufbringen muss. Derzeit ist die Architektin Julia Radimirsch noch dabei, mit einem Kollegen die Kosten zu schätzen.
Neben dem Gastraum benötigt die UG noch die Küche, das Klubzimmer, welches Büro werden soll, und eine kleinen Raum, der früher zur Kegelbahn gehörte. Dieser Raum soll als Lager genutzt werden. Nach dem Entwurf, den Radimirsch vorlegte, wird die Verkaufsfläche 110 Quadratmeter groß. Behindertengerechte Toiletten, ein Café mit fast 20 Quadratmetern Grundfläche und eine Terrasse für das Café sind ebenfalls geplant.
Schubert machte deutlich, dass das Projekt auf eine öffentliche Förderung angewiesen ist, um realisiert zu werden. Die Ideenwerkstatt will einen Förderantrag bei der Leader-Region Aller-Fuhse-Aue stellen, zu der die Gemeinde Uetze gehört. Bis Mitte September muss der Antrag mit einer fundierten Kostenschätzung vorliegen.
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Ortrud Sander berichtet, dass das Warensortiment rund 2000 Artikel umfassen soll.
© Quelle: Schiller
Laut Sander wird das Warensortiment „ungefähr 2000 Artikel“ des täglichen Bedarfs umfassen. „Wir sind bestrebt, den Laden so mit Lebensmitteln zu bestücken, dass Sie sich voll versorgen können“, sagte die Sprecherin der Zukunftswerkstatt zu den Zuhörern. An einer Bedientheke werde es Käse und Backwaren geben. Auch Molkereiprodukte, Obst und Gemüse sollen verkauft werden. „Ein Biofleischer wird uns mit abgepacktem Fleisch beliefern“, kündigte Sander an. Im Café sollen kulturelle Veranstaltungen wie zum Beispiel Lesungen und Fotoausstellungen stattfinden. Nach Schuberts Worten soll sich die Ideenwerkstatt um das kulturelle Angebot kümmern, die sich von einem losen Zusammenschluss interessierter Einwohner in einen Verein umwandeln soll.
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Vor der Bürgerversammlung schauen sich Erika und Herbert Possekel (von links) sowie Bruno Havekost die Stelltafeln mit Informationen über den geplanten Dorfladen an.
© Quelle: Schiller
Von Friedrich-Wilhelm Schiller