Wedemark

Dieser Infotag ist bare Münze wert

Schulleiterin Swantje Klapper (von links) freut sich über das Engagement des Schulfördervereins mit Karen Drews und Jutta Holtmann.

Schulleiterin Swantje Klapper (von links) freut sich über das Engagement des Schulfördervereins mit Karen Drews und Jutta Holtmann.

Wedemark/Garbsen. Das Programm für den zehnten Berufsinformationstag (BIT) des Gymnasiums Mellendorf am 16. März steht. Piloten, Polizei- und Zollbeamte, IT-Fachleute, Vertreter aus Medizin, Sport und Touristik, aus Maschinenbau, Rechtswissenschaften, Informatik und anderen Bereichen sowie Referenten aus Studienberatung, Industrie- und Handelskammer und Handwerkskammer – insgesamt 60 Fachleute aus der Praxis werden 124 Schülern des elften Jahrgangs in Gesprächen Einblick in ihr Berufsleben geben.

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Karen Drews und Jutta Holtmann sind seit dem ersten Berufsinformationstag (BIT) für das Gymnasium Mellendorf im Jahr 2008 ein eingespieltes Planungsduo. Im Verein der Freunde und Förderer des Gymnasiums Mellendorf organisieren sie den Schüler-Seminartag, haben den Motor für ihr Netzwerk an Referenten und Helfern rechtzeitig angeworfen. "Dieser Tag ist unbezahlbar, die Organisation perfekt", stellt Schulleiterin Swantje Klapper fest. Tatsächlich ist die lebendige Information aus erster Hand "bare Münze" - sonst wäre das Engagement der 60 antretenden Referenten aus allen Berufsfeldern kaum zu bezahlen, würden sie ihren Stundensatz einfordern. "Meist bringen sie noch Studenten oder Praktikanten mit, um anschaulich alle Fragen beantworten zu können", berichtet Drews.

Von Beginn an hat der Förderverein bewusst einen Rahmen mit Abstand zu Schule und Lehrern gewählt. Im Bürgerhaus in Bissendorf und umliegenden Räumlichkeiten trafen sich Schüler und Berufsvertreter beim ersten BIT. Seither hat sich das Produktionstechnische Zentrum der Leibniz Universität Hannover in Garbsen als ideale Tagungsstätte erwiesen. Jahr um Jahr läuft der gymnasiale Infotag dort in vielen Besprechungsräumen. Die Helfer des Fördervereins sorgen für Kaffee sowie belegte Brötchen und zum Ende für eine heiße Suppe. "Wir stellen zwei Busse für die Hinfahrt", berichtet Drews. Die Rückfahrt, wenn alle Gespräche zur Zufriedenheit geführt sind, bestimmen die Schüler selbst.

Die Schüler profitieren von den Kontakten. Die Hälfte der Referenten hat einen persönlichen Bezug zum Gymnasium oder zur Wedemark, wissen die Veranstalter. So können die Schüler auf kurzen Wegen die Gespräche später weiter ausbauen oder auch selbst Praktika in den Branchen in Gang bringen. So positiv lautet jedenfalls die Erfahrung in den vergangenen zehn Jahren, die Drews und Holtmann auch für den 16. März nicht anders erwarten.

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Ein Erfolg der Veranstaltung sei durchaus auch, wenn ein Schüler herausfinde, dass sein bevorzugtes Berufsfeld nun gar nichts für ihn geeignet sei, betont Drews. Von manchen unbekannten Berufen in Überschneidungsbereichen zwischen Fachgebieten etwas zu hören, sei ebenfalls für viele Schüler interessantes Neuland, ergänzt Holtmann. Nicht zuletzt über Brüche und Neuorientierungen gibt es aus den Lebensläufen der Fachleute manches zu hören, was den angehenden Abiturienten von 2019 Mut für eigene Entscheidungen machen kann.

Der BIT ist ein zusätzliches Angebot zur Berufsfindung vom Förderverein. Im Gymnasium fängt die Berufsbildung bereits in Klasse 8 mit einem Zukunftstag an. "Da beginnt der Wirtschaftsunterricht", verdeutlicht die Schulleiterin. Job-Labor, Assessment-Center und Betriebsbesichtigungen folgen, im Jahrgang 12 verbringen die Schüler einen Tag an der Uni Hannover.

Banken und Psychologie Themen von gestern

Dass sie zum BIT die Schule für einen Tag verlassen und eine ganz andere Atmosphäre erleben, finden die Mellendorfer Gymnasiasten gut. David Messow macht in diesem Jahr Abitur, schon am 2. Juli tritt er sein duales Studium Mechatronik beim Arbeitgeber Conti und an der Hochschule Hannover an. Gefunden hat der Zwölftklässler seinen Weg beim Berufsinformationstag 2017 in Garbsen. Er bestätigt mit seiner Wahl einen Trend, den der Förderverein des Gymnasiums feststellt: Duale und triale Studiengänge, die Studium und Ausbildung verbinden, sind zunehmend interessant für Abiturienten. Eine steigende Zahl unter ihnen fasst auch das Handwerk in den Blick. Auf der anderen Seite steigt die Zahl der Referenten – der Fachkräftemangel macht sich bemerkbar.

Louisa Hausburg, elfter Jahrgang, ist sich ziemlich sicher, dass sie bei Polizei oder Zoll ihren künftigen Beruf findet. Sie liegt damit ebenfalls auf einem aktuellen Kurs: Die Polizei ist weiterhin das beständigste Nachfragegebiet, das die künftigen Abiturienten für ihren Informationstag anwählen. Medien und Event-Management zählen außerdem zu den stark gefragten Berufsfeldern; auch Cedric Beck freut sich auf Gesprächspartner aus dem Berufsalltag in diesen Branchen.

Zugenommen hat zudem das Schülerinteresse an Informatik; auf der Seite der Referenten wiederum bildet sich neuerdings die ganze Bandbreite der Pflege deutlich stärker ab. Nur noch eine geringe Schülernachfrage verzeichnen die Veranstalter zum Bankenwesen, ebenso abgenommen hat das Interesse an Psychologie.

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Louisa Hausburg (von links), Cedric Beck und David Messow nutzen die Berufsinformation außerhalb der Schule gern.

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