Ein Haufen Sand für die Wildbienen
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Hannelore Plaumann beklagt erste Zerstörungen des Sandhaufens für die Wildbienen.
© Quelle: Uwe Kranz
Ronnenberg. Der Bestand an Bienen geht deutschlandweit zurück. Imker beklagen zunehmende Verluste bei Honigbienen-Völkern, aber auch die rund 360 Wildbienenarten in Niedersachsen finden immer weniger Lebensraum. Naturschutzverbände fordern deshalb die Kommunen auf, vermehrt Blühstreifen und -flächen anzulegen. Doch das allein sichert nicht den Bastand der Insekten, die für die Bestäubung vieler Pflanzen wichtig sind.
Auf der Streuobstwiese an der Benther Straße hat die Stadt Ronnenberg erste Schritte unternommen, um den Bestand an Wildbienen zu unterstützen. Die Flaäche zwischen Ronnenberg und Benthe dient als Ausgleich für den Bau der neuen Trasse der Bundesstraße 217 und wurde zur Pflege dem Realverband übertragen. Auf Initiative von Hannelore Plaumann vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Hermann Haller, Vorsitzender des Realverbands, mithilfe von städtisch finanziertem Saatgut, dort Blühstreifen angelegt. Die erste Blüte von Malven, Schlüsselblumen und Borretsch haben bereits viele Insekten genutzt. Derzeit leuchten hier die Sonnenblumen in voller Blütenpracht. Aber auch einige Brennnesseln warten darauf, dass verschiedene Schmetterlingsarten ihre Eier ablegen. Die Raupen vieler brauchen sie als Nahrungspflanzen.
Bislang fehlte es allerdings an Nun fehlten nur noch Nistmöglichkeiten in erreichbarer Nähe für Bodenbrütern unter den Wildbienen, die etwa drei Viertel des Bestandes ausmachen. Dazu benötigen sie offene Flächen. Erneut trat Plaumann, Sprecherin der BUND-Ortsgruppe Ronnenberg auf den Plan und überzeugte die Verantwortlichen von der Notwendigkeit. Ein einfacher Haufen Natursand den Haller auf dem Areal abgekippt hat, soll nun Abhilfe schaffen. Unterstützung dafür gab es aus dem Team Ökologie des Verwaltung und vom Bauhof. „Nun kann das Brutgeschäft beginnen damit es auch im nächsten Jahr hier wieder summt und brummt“, sagt Plaumann zufrieden.
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Viel Betrieb: In den Blüten der Sonnenblumen haben teilweise mehrere Bienen gleichzeitig Platz.
© Quelle: Uwe Kranz
Allerdings stellte sie bereits Spuren von Tieren, mutmaßlich von Hunden, auf dem Sandhaufen fest und weist darauf hin, dass die Wiese als Biotop keine Hundeauslauffläche ist. Ein Betreten des Hügels zerstöre möglicherweise die Nisthöhlen der Bienen. Weitere Tipps zur Unterstützung des Wildbienenbestandes gibt der BUND im Internet auf der Seite bund.net/tiere-pflanzen/wildbienen/wildbienen-helfen.
Von Uwe Kranz