Einbrecher kommen mit Bewährungsstrafen davon
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Zwei Brüder sind vom Amtsgericht Hannover am Freitag zu Bewährungsstrafen wegen Einbruchsdiebstahls verurteilt worden.
© Quelle: dpa
Hannover. Zwei kleinkriminelle Brüder sind am Freitag vor dem Amtsgericht Hannover zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Milano und Guiliano F. sind dem Entscheidung zu einem Jahr und sechs Monaten und einem Jahr ind drei Monaten noch glimpflich davon gekommen. Denn die Vorstrafenregister der beiden 32 und 27 Jahre alten Männer sind bereits sehr lang. „Das ist eine letzte Warnung, wenn wir uns das nächste Mal hier wiedersehen sollten, gibt es keine Bewährung mehr“, sagte Amtsrichterin Svenja Deimel.
Die Brüder waren angeklagt, im September 2017 in eine Wohnung in Davenstedt eingebrochen zu sein und Schmuck und Bargeld entwendet zu haben. Milano F. wurde von der Staatsanwältin zusätzlich zur Last gelegt, einen Monat zuvor den Versuch unternommen zu haben, gemeinsam mit einem bislang unbekannten Komplizen in eine weitere Wohnung einzubrechen. Dieser Versuch scheiterte, weil die Tochter der Wohnungsbesitzer zu Hause war und Verdacht schöpfte.
Die junge Frau, die am Freitag als Zeugin auftrat, konnte Milano F. eindeutig als einen der Täter identifizieren. „Ich erkenne ihn wieder, weil er so stark schielt“, sagte sie vor Gericht. Schwerer tat sich das Gericht, den Angeklagten auch die zweite Tat nachzuweisen. Ein Zeuge hatte nach der Tat zwei zwei Männer vom Tatort weggehen gesehen, allerdings nur von hinten. Er verfolgte sie, verständigte die Polizei und gab den Beamten die auffällige Kleidung der beiden Verdächtigen durch. Milano und Giuliano F. fielen der Besatzung eines Streifenwagens auf, als sie in unmittelbarer Nähe des Tatorts in ein Taxi steigen wollten. Den Wagen hatte sie unter falschem Namen nach Davenstedt geordert.
Als die Brüder die Polizisten entdeckten, rannten sie sofort davon. Milano F. gab die Flucht wenig später auf, weil er vollkommen aus der Puste war und ließ sich festnehmen. Sein Bruder leistete Widerstand, so dass die Polizei Pfefferspray einsetzen musste. Die Beute oder das Einbruchswerkzeug entdeckten die Ermittler allerdings nicht bei den Festgenommenen.
Ein Junge entdeckte Teile der Beute ein paar Wochen später in der Nähe des Ortes an dem die Brüder festgenommen worden waren. Was mit dem Rest der Beute passiert ist, konnte auch das Gericht nicht klären. Die Amtsrichterin setzte die Strafen für die beiden Brüder trotz ihrer kriminellen Vergangenheit mit der Begründung zur Bewährung aus, dass für beide eine positive Sozialprognose vorliege. Milano F. hat Aussicht auf eine neue Wohnung für sich, seine Lebensgefährtin und die sechs Kinder. Giuliano F. hat die Chance auf eine Stelle als Lagerist in einem Supermarkt.
Von Tobias Morchner