Engpass bei Sicherheitskontrolle sorgt für Chaos am Flughafen
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Weil am Montagmorgen nicht genügend Sicherheitsschleusen besetzt waren, bildeten sich im Terminal A des Flughafens lange Warteschlangen.
© Quelle: privat
Langenhagen. Wegen Personalmangels bei den Sicherheitskontrollen am Flughafen mussten am Montagmorgen zahlreiche Passagiere lange warten. Mindestens eine Maschine hob auch mit mehr als halbstündiger Verspätung ab, weil die Crew auf Passagiere warten musste. Die Bundespolizei, die für die Sicherheit verantwortlich ist, wehrt sich gegen den Vorwurf von Fehlplanungen. Tatsächlich habe es Krankheitsfälle bei einem beauftragten Subunternehmer gegeben.
Der Personalengpass trifft den Flughafen zur Unzeit: Während der kurzen Herbstferien ist der Andrang groß, an Spitzentagen nutzen ihn bis zu 28 000 Passagiere. Das Unternehmen hatte eigens dazu aufgerufen, möglichst früh zum Check-in zu kommen und statt Autos zur Anfahrt die S-Bahn zu nutzen, weil auch Parkplätze knapp werden.
Bei Passagier Damian K. aber saß am Montagmorgen der Frust tief, als er nach langem Warten endlich in seiner Lufthansa-Maschine Richtung München saß. „Ich habe 45 Minuten in der Schlange zur Sicherheitskontrolle angestanden“, sagt er. Der Airbus sollte am Montag um 9.55 Uhr starten, „an Bord mussten wir aber noch lange auf weitere Passagiere warten“, so K. Letztlich hob die Maschine laut Internetseite Flightradar24 erst um 10.37 Uhr ab. K.: „Zum Glück musste ich in München keinen Anschlussflieger bekommen.“
Bundespolizeisprecher Frank Steigerwald sagt, dass die Teams der beauftragten Kontrollfirma am Morgen bereits aufgestockt worden seien, als der Andrang zunahm. Man habe wegen der Ferien sogar die Zahl der Beamten an der Passkontrolle deutlich erhöht. „Dass allerdings kurzfristig jemand krank wird, kann natürlich immer passieren“, sagt Steigerwald. Passagier K. sagt dazu nüchtern: „Die Ferien kommen doch nicht über Nacht.“
Verdi-Protest am Dienstag
Passend zum Vorwurf der Personalknappheit veranstaltet Verdi am Dienstag im Terminal A und C eine Protestaktion. Die Gewerkschaft fordert mit Blick auf die gestiegenen Passagierzahlen mehr Mitarbeiter und bessere Arbeitsbedingungen. Ab 11 Uhr wollen die Gewerkschafter Flugblätter und Traubenzucker an die wartenden Fluggäste verteilen. „Einschränkungen im Flughafenbetrieb sind nicht geplant“, sagt Gewerkschaftssekretär Marian Drews.
Von Peer Hellerling