Europapolitiker Lange im Diakonielädchen Kids
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Matthias Kreimeyer (von links), Kerstin Liebelt, Jörg Engmann, Bernd Lange und Sandra Heuer im Diakonielädchen Kids.
© Quelle: Uwe Kranz
Empelde. Die Jugendwerkstatt Roter Faden mit dem angeschlossenen Diakonielädchen Kids in Empelde gehört niedersachenweit zu den Vorzeigeprojekten dieser Prägung. Immer wieder kommen regionale und überregionale Politiker in die Einrichtung, um sich vor Ort ein Bild von der dort geleisteten sozialen und beruflichen Integration von benachteiligten Jugendlichen zu machen. Am Mittwoch war eine kleine SPD-Delegation mit der Landtagsabgeordneten Kerstin Liebelt und dem Europapolitiker Bernd Lange zu Gast.
Noch immer treibt die Jugendwerkstätten eine regelmäßig wiederkehrende finanzielle Unsicherheit um. Ein- oder zweijährige Projektfinanzierungen des Landes mithilfe von Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) müssen fortlaufend verlängert werden. Die aktuelle Förderperiode endet im Jahr 2020. Für Matthias Kreimeyer, Referent Jugendberufshilfe der Diakonie in Niedersachsen, höchste Zeit, sich um die Zeit danach zu sorgen. „Ideal wäre eine dauerhafte Landesförderung für die Jugendwerkstätten ohne ESF-Mittel“, sagt Bernd Engmann, Geschäftsführer Diakonieverband Hannover Land. Schließlich drohten in der Zukunft gerade europaweit viele Unsicherheiten wie der Brexit, Einfluss auf die Verfügbarkeit dieser Mittel zu nehmen.
Der Wert der Arbeit in den Jugendwerkstätten, die sich in den vergangenen 30 Jahren stetig weiterentwickelt hätten, sei parteiübergreifender Konsens, meint Kreimeyer. Auch für Lange gibt es da keine Diskussion. „Bei sozialer Integration und Innovation kann man nicht kürzen“, sagte er. In Brüssel müsse es „andere Regularien für Jugendwerkstätten geben“. Wie es mit der Finanzierung weitergehe, sei in seien Augen allerdings eher eine politische Frage, als dass es den Haushalt betrifft.
Kreimeyer und Engmann mahnen allerdings zur Eile: Zwar sei die Förderung auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankert, Mittel sind dafür allerdings noch nicht eingestellt worden. Inzwischen, so fürchten die Diakonie-Mitarbeiter, seien bei einigen Einrichtungen Finanzierungslücken zu befürchten, die auch deren Existenz bedrohen könnten.
Die Leiterin des Roten Fadens, Sandra Heuer, führt deshalb häufig und gern die politische Prominenz durch ihre Räume. „Für uns ist es schön, wenn wir Besuch aus diesen Ebenen haben, sagt sie. „Gute Lobbyarbeit“, bescheinigt Engmann der Einrichtung in Empelde. Inzwischen erkundigten sich die lokalen Bundestagsabgeordneten von sich aus nach den Entwicklungen vor Ort. „Auf diese Weise unterstützen wir Themen, die auch anderen Einrichtungen nutzen“, sagt Heuer.
Von Uwe Kranz