Barsinghausen

FDP will Bürger stärker in die politische Arbeit einbinden

Neues Führungsduo: Norbert Wiegand (links) ist der neue FDP-Stadtverbandsvorsitzende, Fred Wellhausen ist neuer Vorsitzender der Ratsfraktion.

Neues Führungsduo: Norbert Wiegand (links) ist der neue FDP-Stadtverbandsvorsitzende, Fred Wellhausen ist neuer Vorsitzender der Ratsfraktion.

Barsinghausen. Der FDP-Stadtverband Barsinghausen/Seelze und die FDP-Ratsfraktion stellen sich nahezu zeitgleich neu auf. Im Stadtverband steht seit rund zwei Monaten Norbert Wiegand als neuer Vorsitzender an der Spitze, während in der Ratsfraktion Fred Wellhausen ab Anfang Juni die Verantwortung als Vorsitzender übernehmen wird. Das neue Führungsduo hat gleich lautende Ziele: Partei und Fraktion wollen den Dialog mit den Bürgern stärken und strittige Themen gezielter aufbereiten. „Wir wollen den Bürgern mehr Hintergrund liefern“, sagt Wiegand. Der neue Vorsitzende will zudem auch innerhalb der Partei bisher ungenutzte Potentiale nutzen. „Wir wollen auch Bürger einbinden, die nicht Mitglied der FDP sind“, kündigt der Vorsitzende an.

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Norbert Wiegand ist 66 Jahre alt und hat sich nach dem Eintritt in den Ruhestand dazu entschlossen, die freie Zeit für noch mehr ehrenamtliches Engagement zu nutzen. Der ehemalige Vorsitzende der Sportfreunde Landringhausen ist Kaufmann und studierter Betriebswirt und hat während seines Berufslebens in der Gesundheitsbranche und im Bereich der Fortbildung gearbeitet und später zwei Unternehmen gegründet. „Meine politischen Schwerpunktthemen sind deshalb Bildung und Gesundheit und die lebenslange Weiterbildung“, sagt Wiegand. Der Freidemokrat will mit dafür sorgen, dass seine Partei stärker in den Barsinghäuser Ortsteilen aktiv ist. „Wir müssen sehen, wie wir uns dort präsentieren“, sagt er. Bei den Strukturen innerhalb des Stadtverbands will sich der neue Vorsitzende nicht so sehr auf gewählte Funktionsträger wie etwa Beisitzer verlassen. „Wir haben bewusst nur die Kernfunktionen im Vorstand besetzt“, sagt er. Ziel sei es, darüber hinaus jeweils themenorientiert Mitarbeitende zu gewinnen. „Wir versprechen uns von der projektorientierten Arbeit mehr Mitarbeit innerhalb der Partei“, erläutert Wiegand. Derzeit hat der Stadtverband Barsinghausen/Seelze 34 Mitglieder, rund drei Viertel davon kommen aus Barsinghausen.

Der stellvertretende Ratsvorsitzende Fred Wellhausen übernimmt nach dem Rückzug von Bernhard Klockow aus dem Rat den Vorsitz der zweiköpfigen FDP-Fraktion. Der Maschinenbauingenieur sieht bei der Arbeit von Partei und Fraktion durchaus inhaltliche Unterschiede. In der Fraktion würden die wenigsten Themen selbst erfunden, sagt Wellhausen. „Die Partei dagegen soll auch selbst kreativ sein.“

Die Ratsfraktion will in den nächsten Monaten einen Arbeitsschwerpunkt bei der Unterstützung von Bürgerinteressen legen. Die Genehmigung der Großkaliberschießanlage in den Alten Schütten sei „eine ungeeignete Entscheidung der Region“, sagt Wellhausen. Ebenso halten die Freidemokraten den vorgesehenen Windpark-Standort zwischen Egestorf, Degersen und Redderse für nicht geeignet. „Da werden Fakten geschaffen, mit denen wir nicht zufrieden sind“, betont der neue Fraktionsvorsitzende. Einen weiteren Schwerpunkt will die FDP-Fraktion beim Thema Straßenausbaubeiträge legen. „Sehr vieles ist bei diesem Thema bisher noch unklar“, bedauert Wellhausen. Er baut darauf, dass die zur Zukunft der Ausbaubeiträge gegründete Ratsarbeitsgruppe am Ende eine gut begründete Entscheidungsempfehlung liefern wird. Auch die Entwicklung des Sports liegt den Freidemokraten am Herzen. Im Zuge der Haushaltskonsolidierung hätten die Vereine „erheblich gelitten“, sagt Wellhausen. Nun müsse es gelingen, einen Weg zu finden, mit dem vorhandenen Geld „Wirkung zu erzielen“.

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Die vielfach vorhandene Euphorie angesichts der derzeit guten städtischen Haushaltslage teilen die Freidemokraten nicht. „Es geht uns gut, aber nur deshalb, weil viel Geld für geplante Vorhaben in den vergangenen Jahren einfach nicht ausgegeben werden konnte“, betont Wellhausen. Es gebe viele Dinge, die in Zukunft teuer werden könnten, wie etwa die Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen, der Schulbau und die IT-Ausstattung von Schulen. Haushaltsdisziplin sei deshalb weiterhin wichtig. „Wir dürfen das Geld auf keinen Fall mit der Gießkanne ausgeben.“

Von Andreas Kannegießer

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