Feuerwehr probt Einsatz neuer Technik
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Eine Gruppe der Wunstorfer Feuerwehr probt den Einsatz eines neuen Rettungsstützensystems.
© Quelle: Rita Nandy
Wunstorf. Neueste Technik erleichtert künftig die Arbeit der Feuerwehr Wunstorf. Den Umgang mit den Rettungsstützen der Firma Paratech übten die Feuerwehrleute am Freitagabend und Sonnabend in drei Gruppen. Das Abstützsystem gehört zur Ausstattung des neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug für technische Hilfeleistung. Zum Einsatz kommt es bei Verkehrsunfällen oder auch zur Sicherung von Gruben und Baustellen.
Trotz der technischen Erleichterung kamen die Feuerwehrkräfte am Sonnabendvormittag bei 30 Grad mächtig ins Schwitzen. Vor dem Start gab der stellvertretende Zugführer Benjamin Heidorn, der die Einweisung in das neue System leitete, das Kommando: „Schutzkleidung an und Helm auf!“ Drei Szenarien waren aufgebaut: ein umgekipptes Auto, ein Auto, das unter einen Lkw rutscht sowie eine Grube, die einzustürzen droht. Als Lkw- und Grubenersatz musste dabei ein Container herhalten.
Großer Vorteil der technischen Neuerung: In der unmittelbaren Gefahrenzone seien künftig zwei Feuerwehrleute weniger im Einsatz und zum Abstützen eines Lkw werde nicht mehr ein „ganzer Lkw voller Holz“ benötigt, betont Heidorn. Mithilfe von Druckluft setzt das zusammensteckbare System automatisch nach, bis es seine Stabilität erreicht hat. Allerdings sei es kein Hebesystem, warnt Heidorn. „Ihr seht, wir bekommen die Mulde damit nicht angehoben.“ Auch dürfe der Druck maximal bei 1,5 bis 1,7 bar liegen, ansonsten könnten die Stützen zur Seite kippen. Anders sieht es beim Einsatz als Druckstütze in einer Grube oder einem Schacht aus. Da beträgt die Grenze 17 bar.
„Ihr müsst euren Arbeitsbereich frei halten“, gibt der Übungsleiter der Gruppe mit auf den Weg. Beim umgestürzten Auto müssten Türen zu öffnen, das Dach zu entfernen sowie die Frontscheibe zu erreichen sein. Auch sei beispielsweise die bewegliche Lenkung als Abstützpunkt ungeeignet – besser sei die Stelle, an der auch ein Wagenheber angesetzt würde. „Ich hätte mir das schwieriger vorgestellt“, sagt Uwe Steigert, der fast 30 Jahre Mitglied der Feuerwehr ist. Es sei relativ selbsterklärend, „wie Lego, einfach zusammenzustecken“, ergänzt Mustafa Akkus.
Das neue Fahrzeug enthält nicht nur modernste Technik. Bei einem Einsatz könne beispielsweise die Rettungsplattform als Tisch für die Arbeitsgeräte eingesetzt werden. „Das ist rückenschonend“, sagt Heidorn, der mit der Ausstattung des HLF 20 sehr zufrieden ist.
Von Rita Nandy