Feuerwehren in Garbsen: Zahl der Einsätze steigt
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Brandschutzmängel an der IGS, Stürme, Unfälle: Die Feuerwehren in Garbsen waren 2017 gefordert wie selten.
© Quelle: Gerko Naumann
Garbsen. Die Freiwilligen Feuerwehren in Garbsen sind 2017 deutlich öfter alarmiert worden als noch ein Jahr zuvor. Die Zahl der Einsätze stieg um 68 von 499 auf 567. Das hat vor allem zwei Ursachen, sagt Stadtbrandmeister Ulf Kreinacker. Zum einen gibt es mehr Unwetter wie etwa den Sturm "Xavier", der die Helfer tagelang beschäftigt hat. Und zum anderen steigt die Zahl der sogenannten Hilfeleistungen.
Türöffnungen gehören zum Alltag
Allein in 2017 sind die Feuerwehren im Garbsener Stadtgebiet zu 311 solcher Fälle gerufen worden. Das sind 61 mehr als im gleichen Zeitraum 2016. Hinter dem Begriff Hilfeleistungen verbergen sich in erster Linie Türöffnungen, erklärt Kreinacker. Das bedeutet: Meist ältere Menschen liegen hilflos in ihrer eigenen Wohnung – und die Feuerwehr muss die Tür öffnen, damit Sanitäter und Polizisten helfen können. „Durch die stetig alternde Gesellschaft kommt das immer häufiger vor“, berichtet Garbsens Stadtbrandmeister.
Während die Zahl der Brandeinsätze leicht auf 163 gesunken ist, gibt es immer öfter Fehlalarme in Garbsen. Das liege vor allem an Rauchmeldern, die grundlos Alarm schlagen, so Kreinacker. Trotzdem appelliert er an die Bürger, immer die 112 anzurufen, wenn etwa in der Nachbarwohnung ein solches Gerät piept. „Niemand braucht sich Sorgen zu machen, dass er auf den Kosten sitzen bleibt“, betont Kreinacker, der mit noch mehr Arbeit für die Ehrenamtlichen in der Zukunft rechnet.
Campus und Brandschutz an Schulen sind Thema
"Ich gehe davon aus, dass die Zahl der Einsätze noch steigen wird", sagt der Garbsener Feuerwehrchef. Als Ursachen dafür nennt er unter anderem die Probleme mit dem Brandschutz an den Schulen und die bevorstehende Eröffnung des Campus Maschinenbau, wo sich ab Herbst 2019 täglich mehr als 5000 Studenten aufhalten werden.
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Die Feuerwehr übt regelmäßig auf der Campus-Baustelle an der Havelser Straße.
© Quelle: Feuerwehr Garbsen
Zwei Einsätze aus dem abgelaufenen Jahr werden den Feuerwehrleuten besonders im Gedächtnis bleiben. Im Juni schlug bei einem Gewitter ein Blitz in Haus in Osterwald ein und setzte den Dachstuhl in Brand. Ebenfalls im Juni geriet in Havelse ein Bus in Brand, verletzt wurde in beiden Fällen glücklicherweise niemand.
„Sind für die Zukunft gerüstet“
Bei aller Belastung für die Helfer gibt es aus Kreinackers Sicht aber auch gute Nachrichten: In den Bereichen Personal und Ausstattung sind die Feuerwehren in Garbsen gut aufgestellt. Deshalb könne er auch beruhigt sagen: „Wir sind für die Zukunft gerüstet.“
Von Gerko Naumann