Die Besuche im Bistro Stromboli in Hannovers Zooviertel hat HAZ-Feinschmecker Hannes Finkbeiner rundum genossen. Dabei sieht er das Essen dort als einen Teil einer wunderbaren Gesamtinszenierung – und eines original italienischen Lebensgefühls.
Hannover. Erkannt, ertappt, entlarvt: Die Rechnung im Bistro Stromboli im Zooviertel ist beglichen, ich will gerade das Lokal verlassen, da stellt sich mir Servicekraft Enzo Provenzano in den Weg. Ich würde doch hoffentlich keine Kritik schreiben, tadelt er mich. Nein, antworte ich – und verschweige dem Mann, dass ich bereits eine Laudatio im Sinn habe, denn hier passt das Essen zum Flair, das Flair zum Service und das Gesamtpaket zu den Preisen. Stromboli ist übrigens eine Insel nördlich von Sizilien mit einem gleichnamigen Vulkan darauf. Der Name ist gut gewählt. Insel passt. Vulkan auch, denn hier tobt das Leben – es ist ein Fest.
An den Tischen im Außenbereich werden an diesem Sonnabend Aperitifs kredenzt. Gäste flanieren mit Gläsern von drinnen nach draußen. Der Eingangsbereich erinnert an eine quirlige italienische Bar, in der Espressi mit einem kurzen Schnack verbunden werden, bevor der Tag weitergeht. Ist es mittags noch etwas ruhiger, wird das Stromboli am Abend zu einem Schmelztiegel des sozialen Miteinanders, so wie Betreiber und Servicekräfte quer über die Gäste hinweg agieren. Diese sitzen nicht isoliert in der Blase ihres Tischs. Man könnte sich sogar vorstellen, dass hier einfach Weinflaschen und Schüsseln mit Pasta kreisen. Klingt übertrieben?