Fotograf zeigt im Klinikum einzigartige Tropfen
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Manfred Wilke zeigt im Klinikum spektakuläre Aufnahmen von Flüssigkeitstropfen.
© Quelle: Ingo Rodriguez
Gehrden. Es sind buchstäblich und auch im reinen Wortsinn einmalige Aufnahmen: „Wenn Tropfen in eine Schale fallen, wieder aufsteigen und auf nachfolgende Tropfen treffen, sieht das jedes Mal anders aus“, sagt der Hobbyfotograf Manfred Wilke aus Benthe. Die Bilder der Flüssigkeitsteilchen seien deshalb auch nicht experimentell wiederholbar und purer Zufall. Welche skurrilen Formen und Flächen dabei entstehen, wenn der 65-jährige Tischlermeister in seinem Minilabor und Privatstudio in Benthe gefärbtes Wasser, Milch, Sahne und Glycerin tropfen lässt, ist derzeit im Klinikum Robert Koch Gehrden zu sehen. Wilke zeigt dort im Flur des Eingangsbereiches spektakuläre Fotos: Momentaufnahmen von Bewegungen, die für das menschliche Auge ohne technische Hilfsmittel nicht wahrnehmbar sind - eingefroren in einer Zehntausendstelsekunde mit einer Spiegelreflexkamera und gesteuert über ein Blitzlicht.
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Die Bilder von den Tropfen gefärbter Flüssigkeiten sind faszinierende und nicht wiederholbare Momentaufnahmen, die für das menschliche Auge ohne technische Hilfsmittel nicht wahrnehmbar sind.
© Quelle: Ingo Rodriguez
Der leidenschaftliche Hobbyfotograf hat diese Art der experimentellen Fotografie nach einer Anregung in einem Fotokurs in den vergangenen Jahren technisch immer weiter entwickelt. Allein mit einer handelsüblichen Kamera seien die Phänomene wegen der Belichtungszeit nicht abzubilden. „Das ist nur über die Abbrennzeit des Blitzes steuerbar“, sagt Wilke. Zu seinem Handwerkszeug gehören aber auch ein Stativ, Beleuchtung, funkgesteuerte Blitzgeräte, Flüssigkeitsfärber, weiße Acrylglasscheiben und Magnetventile. Früher habe er auch Plastikflaschen von Infusionssets aus der Apotheke und Hähne benutzt, mit denen Tropfgeschwindigkeiten einstellbar seien. „Ich habe die Technik aber ausgereift“, sagt Wilke.
Besonders überraschend: Er macht inzwischen auch keine Serienaufnahmen mehr, sondern immer Einzelfotos. Trotzdem liege seine Ausbeute von brauchbaren Bildern bei nur etwa einem bis zwei Prozent aller Aufnahmen. Deshalb lässt es Wilke immer wieder tropen und drückt bei seinen verschiedenen Aufbauten fleißig auf den Auslöser – nicht jeden Tag, aber phasenweise auch mehrere Tage am Stück. „Es ist wie eine kleine Sucht“, sagt der Benther. Seine Ansprüche seien deshalb auch gestiegen. Im digitalen Archiv auf seiner Festplatte landen pro Jahr nur etwa 30 bis 40 ausstellungsreife Fotos.
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Die Bilder von den Tropfen gefärbter Flüssigkeiten sind faszinierende und nicht wiederholbare Momentaufnahmen, die für das menschliche Auge ohne technische Hilfsmittel nicht wahrnehmbar sind.
© Quelle: Ingo Rodriguez
Etwa 15 dieser eingefrorenen Momente zeigt Wilke bis 30. Juni im Klinikum. Schon beim Aufhängen der Exponate in unterschiedlichen Größen entpuppen sich die spektakulär in Szene gesetzten Naturphänomene bei vielen Mitarbeitern, Patienten und Besuchern als echter Hingucker: „Das ist ja wirklich beeindruckend“, sagt ein ankommender Besucher.
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Minilabor und Fotostudio: Manfred Wilke fotografiert in Benthe experimentell erzeugte Flüssigkeitsbewegungen..
© Quelle: Ingo Rodriguez
Von Ingo Rodriguez