Freiwilliges Engagement nach der Schule
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37 Schüler des Matthias-Claudius-Gymnasiums (MCG) sammelten Geld für die Kriegsgräberfürsorge. Jetzt wurden sie dafür ausgezeichnet.
© Quelle: Rabenhorst
Gehrden. 37 Achtklässler des Matthias-Claudius-Gymnasiums (MCG) haben im vergangenen Herbst im Gehrdener Stadtgebiet für die Kriegsgräberfürsorge gesammelt. Jetzt wurden die Jungen und Mädchen für ihr freiwilliges Engagement ausgezeichnet.
Exakt 3129,31 Euro sind zusammengekommen. „Ein hervorragendes Ergebnis“, sagte MCG-Lehrer Thomas Wetzel, der die Aktion zum zweiten Mal betreut hat. Im vergangenen Jahr hatte er die Aufgabe von Karla Pöhlmann übernommen. „Vielen Dank für Euer Engagement“, sagte Wetzel.
Auch Schulleiterin Monika Schulte sparte nicht mit Lob: „Es ist schön, dass ihr eure Freizeit für eine ehrenvolle Aufgabe geopfert habt“, sagte sie. Bei Wind und Regen seien die Jugendlichen in der Kernstadt sowie in den Ortsteilen von Haustür zu Haustür gegangen, um Spenden zu sammeln. Das sei nicht selbstverständlich. „Dafür spreche ich allen Akteuren meinen persönlichen Dank aus“, sagte Schulte. Seit mehr als 30 Jahren unterstützt das MCG den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Initiator war einst der ehemalige CDU-Ratsherr Heinrich Berkefeld.
Im Namen der Stadt Gehrden bedankte sich die stellvertretende Bürgermeisterin Heide Rath. „Sie gehen hinaus auf die Straße, klingeln an Haustüren, kommen mit Menschen ins Gespräch und machen unterschiedlichste Erfahrungen bei diesen Begegnungen“, sagte sei. Bei den älteren Mitbürgern sei vielleicht noch die Erinnerung an die Folgen des Krieges präsenter, als in den nachfolgenden jüngeren Generationen. Sie könne sich gut vorstellen, dass viele zunächst gefragt hätten, was Kriegsgräberfürsorge überhaupt sei. „Umso mehr muss man den ehrenamtlichen Einsatz schätzen, die Ziele und Gedanken zur Arbeit der Kriegsgräberfürsorge bei den Besuchen an der Haustür vorzutragen und weiter zu vermitteln. Damit leisten die Schüler einen unschätzbaren und wichtigen Beitrag zur aktiven Friedensarbeit vor Ort“, fügte Rath hinzu.
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Auszeichnung für das Matthias-Claudius-Gymnasium (von links): Heide Rath, Thomas Wetzel, Monika Schulte und Coskun Tözen.
© Quelle: Rabenhorst
Auch Coskun Tözen vom Bezirksverband Hannover zeigte sich beeindruckt vom Einsatz der Jugendlichen. „Es ist keineswegs selbstverständlich, dass so viel gesammelt wird“, lobte er. Das Gehrdener Gymnasium stehe damit in oberster Reihe. Das Sammeln für die Kriegsgräberfürsorge sei auch ein Beitrag zur Völkerverständigung.
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Eifrige Sammlerinnen nach Schulschluss: Anna-Lena (von links), Nele, Matthea und Melanie berichten von ihren Erfahrungen.
© Quelle: Rabenhorst
Stellvertretend für alle Sammler berichteten vier Mädchen den Zuhörern von ihrer Sammelaktion. „Die meisten Leute sind nett gewesen. Manche haben uns sogar ins Haus gebeten. Das war sehr freundlich, weil es teilweise geschneit hatte“, erzählte Melanie. Und wenn sie einmal barsch abgewiesen worden seien, hätten sie das nicht persönlich genommen. „Wir sind einfach weitergezogen“, fügte ihre Mitschülerin Nele hinzu. Ein älterer Herr, der nicht spenden wollte, führte für sie durchaus verständnisvolle Gründe an. Er habe seinen 17-jährigen Bruder im Krieg verloren. Schwer zu verarbeiten sei auch der Erlebnisbericht eines anderen Zeitzeugen gewesen. „Als junger Soldat sah ich um mich herum nur tote, junge Männer liegen. Diese Bilder gehen nicht aus meinem Kopf“, erzählte der betagte Gehrdener.
Von Heidi Rabenhorst