Barsinghausen

Friedhofskapelle: Sanierung ist viel teurer als erwartet

Die Zukunft der Kapelle auf dem Friedhof Osterfeld bleibt offen. Die Sanierung würde viel mehr kosten als bisher erhofft.

Die Zukunft der Kapelle auf dem Friedhof Osterfeld bleibt offen. Die Sanierung würde viel mehr kosten als bisher erhofft.

Barsinghausen. Die Sanierung der maroden Friedhofskapelle auf dem Friedhof Osterfeld wird offenbar deutlich teurer als bisher erhofft. Nach aktuellen Erhebungen der städtischen Bauverwaltung würden die notwendigsten Arbeiten insgesamt rund 115.000 Euro kosten – zuzüglich etwa 20.000 Euro, sofern die Toilette in dem Gebäude behindertengerecht gestaltet würde.

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Die rund 110 Jahre alte Friedhofskapelle kann wegen ihres schlechten Zustands schon seit Jahren nicht mehr genutzt werden. Im Zuge der städtischen Haushaltskonsolidierung war der Abriss der Kapelle eigentlich schon beschlossene Sache. Die Stadt wollte damit nicht nur die Sanierungskosten sparen, sondern auch die auf jährlich 10.000 Euro bezifferten Betriebskosten. Allerdings hatte es dagegen Widerstand von Bürgern und auch Bedenken innerhalb des Rates gegeben, sodass der Abrissbeschluss ausgesetzt wurde. Die Idee zweier Geschäftsleute, einen Förder- und Betreiberverein für die Kapelle zu gründen, konnte allerdings nicht realisiert werden, weil der Verein keine Chance hatte, als gemeinnützig anerkannt zu werden. Das Engagement von Bürgern für den Erhalt der Kapelle riss jedoch nicht ab: Vor einem Jahr hatte die Barsinghäuserin Hannelore Owens rund 650 Unterschriften für den Erhalt des Gebäudes gesammelt, und auch die Wählergemeinschaft Aktiv für Barsinghausen machte sich immer wieder für eine Sanierungslösung stark.

Die Kapellenfreunde beriefen sich in den Diskussionen der vergangenen Jahre auf eine grobe Kostenschätzung eines Barsinghäuser Architekten, dass das Gebäude für nicht viel mehr als 15.000 Euro herzurichten sein müsste. Die Verwaltung hatte die Sanierungskosten vor rund acht Jahren schon auf etwa 40.000 Euro beziffert. Die jetzt noch einmal neu ermittelten Kosten liegen allerdings rund dreimal so hoch. Die Verwaltung hält es zudem für dringend geboten, die Zugangstür zu einer neuen, behindertengerechten Toilette im Falle der Realisierung mit einem zeitgesteuerten Schloss und einem chipbasierten Zugangssystem auszurüsten, um nächtlichen Vandalismusschäden vorzubeugen.

Angesichts der Sanierungskosten verwies der städtische Fachdienstleiter Michael Huschenhöfer in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses auf die zu erwartenden Auswirkungen auf die Friedhofsgebühren. „Die müssten tendenziell steigen“, sagte er. Der früheren Kostenschätzung der Stadtverwaltung liege eine „nicht so intensive Begutachtung“ zugrunde. Kosten für das WC und eine neue Heizung seien damals nicht enthalten gewesen.

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Die Idee, für eine zusätzliche Bestattungsform ein sogenanntes Kolumbarium in der Kapelle einzurichten, ließe sich nach Einschätzung der Verwaltung zwar grundsätzlich umsetzen. In einem Kolumbarium werden Urnen mit der Asche Verstorbener in zumeist verschlossenen Wandnischen deponiert. Allerdings gibt es Vorbehalte: Schon jetzt gebe es elf unterschiedliche Bestattungsformen in Barsinghausen, sagte Huschenhöfer. Das Kolumbarium wäre die zwölfte. „Wir überfordern die Angehörigen“, meinte der Fachdienstleiter. Während der Diskussion der Ausschussmitglieder wurde deutlich, dass die meisten die Friedhofskapelle durchaus erhalten wollen, die hohen Sanierungskosten aber als Problem sehen.

Eine Entscheidung gab es nur zu der Idee des Kolumbariums: Der Ausschuss lehnte, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, die Nutzung der Kapelle als Kolumbarium einstimmig ab. Gleichzeitig soll aber noch einmal geprüft werden, ob außerhalb des Gebäudes ein Kolumbarium sinnvoll wäre. Ob die Gebäudesanierung in Angriff genommen wird, steht noch nicht fest.

Von Andreas Kannegießer

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