Neustadt

Fuchs streunt ohne Scheu durch Hagens Gärten

Julia Seliger hat den Fuchs in ihrem Garten fotografiert.

Julia Seliger hat den Fuchs in ihrem Garten fotografiert.

Hagen. Ein reichlich furchtloser Fuchs sorgt derzeit in Hagen für einige Aufregung: Das Tier streunt ohne viel Scheu durch Gärten, und hat offenbar schon zahlreiche Hühnerställe heimgesucht. Ein betroffener Halter ist Alexander Jäger-Bloh, der nun den Abschuss des Tieres fordert. Er habe bisher 13 Hennen und einen Hahn an den Räuber verloren, die letzten drei Hennen seien sicher weggesperrt. „Aber das ist ja auch kein Zustand“, sagt er.

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Noch mehr Sorgen mache ihm nun, dass das Tier ohne Probleme über Zäune und Einfriedungen in die Gärten springt, auch schon im Bereich der Kindertagesstätte gesehen worden sei. „Da ist mir als Großvater im Garten spielender Enkelkinder nicht wohl“, sagt Jäger-Bloh, der heute Energie-Unternehmer ist, zuvor als Veterinär tätig war – er befürchtet, dass auch der fuchsbandwurm übertragen werden könnte. Er habe sich schon an die örtliche Jägerschaft gewendet, habe die  Auskunft bekommen, im Moment könne man nichts machen. Damit ist er nicht zufrieden.

Doch diese Auskunft bestätigt die Region Hannover: In Niedersachsen haben Füchse Jagdzeiten vom 16. Juni bis 28. Februar, das heißt, derzeit ruht die Jagd auf Füchse“, sagt Sprecherin Sonja Wendt. Ausnahmen gelten nur für Jungfüchse. Zu beachten sei außerdem, dass Ortschaften als befriedete Bezirke gelten, wo die Jagdausübung grundsätzlich ruhe – nur im Einzelfall könnten die jeweils zur Jagdausübung berechtigten eine Ausnahme beantragen.

Was den Fuchsbandwurm betrifft: Beim zuständigen Robert-Koch-Institut würden jährlich deutschlandweit 50-60 Infektionen gemeldet. Hauptinfektionsgebiete seien Baden-Württemberg und Bayern, sowohl bei der Anzahl befallener Füchse als auch, was die Übertragung auf Menschen angehe. „Das Risiko von Bandwurmerkrankungen durch Hund und Katze ist deutlich höher“, sagt Wendt.

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Grundsätzlich könnten Infektionen vermieden werden, wenn allgemeine Hygieneregeln eingehalten würden: Alle bodennah wachsenden Nahrungsmittel, die möglicherweise mit dem Kot infizierter Tiere kontaminiert sind, zum Beispiel  Beeren, Pilze, Gemüse, Salat und Fallobst, sollten vor dem Verzehr gründlich gewaschen und insbesondere in Gebieten mit erhöhtem Infektionsrisiko möglichst gekocht oder getrocknet werden. Und nach Arbeiten, bei denen Kontakt zu Erde bestanden hat, müssten die Hände gründlich gewaschen werden.

Im sozialen Netzwerk Facebook ist der Fuchs schon Gegenstand eifriger Diskussionen. Zahlreiche Nutzer haben das Tier schon selbst gesichtet, freuen sich über den Besuch aus der Natur – der Hagenerin Julia Seliger ist ein besonders  guter Schnappschuss gelungen. Andere Nutzer beklagen ebenfalls Verluste im Hühnerstall.

Von Kathrin Götze

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