Genossenschaft könnte Gasthaus übernehmen
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Das Gasthaus Zum Bahnhof ist die einzige Gaststätte in Dedenhausen.
© Quelle: Friedrich-Wilhelm Schiller
Dedenhausen. Die Wirtin Renate Geck will das Gasthaus Zum Bahnhof, die letzte Gaststätte in Dedenhausen, altersbedingt verkaufen. Fünf ehrenamtliche Mitarbeiter des Arbeitskreises „Unser Dorf – Unsere Zukunft“ wollen es als Treffpunkt für den Ort erhalten und daraus „ein Haus der Dorfgemeinschaft“ machen. Sie haben bereits Gespräche mit Geck geführt.
Die Projektgruppe will eine – möglichst gemeinnützige – Genossenschaft gründen, die Träger des Dorfgemeinschaftshauses werden soll. Die örtlichen Vereine und sonstigen Organisationen wie Feuerwehr, MTV, Chorvereinigung, Sozialverband, Dorfgemeinschaftsjugend, Kameradschaft Barbarossa (ehemals Kyffhäuser) und die örtlichen Parteien sollen das Gebäude mit Saal nutzen. Lediglich die Kameradschaft Barbarossa verfüge an ihrem Schießstand über einen kleinen Versammlungsraum, sagt Söhnke Leßmann, Sprecher der Dedenhausener Zukunftswerkstatt. Der Schießstand liege aber weit außerhalb des Ortes und sei für ältere Menschen schlecht erreichbar.
„Alle anderen Vereine sind für ihre Mitgliederversammlungen, Feste, regelmäßige Übungsabende und allgemeine Informationsveranstaltungen auf die Räumlichkeiten des Gasthauses Zum Bahnhof angewiesen“, gibt Leßmann zu bedenken. Laut Ortsbürgermeister Joachim Hutschenreuter, der in der Planungsgruppe mitarbeitet, sollen im Saal auch weiterhin Familienfeiern, Hochzeiten, Beerdigungskaffees, Kinderfeste und andere Veranstaltungen stattfinden. Nach Leßmanns Einschätzung bietet das Gebäude „Ausbaupotenzial für ein Dorfcafé und/oder Dorfladen“.
Die Planungsgruppe habe bereits Kontakte zu anderen Projektgruppen aufgenommen, die sich die Förderung der Dorfgemeinschaft auf die Fahnen geschrieben haben, berichtet Leßmann. Die Dedenhausener Gruppe arbeitet derzeit an einem Konzept. „Es muss möglichst schnell aufgestellt werden“, sagt Hutschenreuter. Die Planungsgruppe wolle sich in den nächsten Wochen das Gebäude mit örtlichen Fachleuten auf notwendige Sanierungsarbeiten ansehen.
Die Gemeinde Uetze soll die Planung fördern. Die Projektgruppe benötigt nach Leßmanns Angaben zum Beispiel Geld für die Konzeptentwicklung, das Aufstellen eines Businessplans, die Genossenschaftsgründung, Notarkosten für die Sicherung eines Vorkaufsrechts und das Einrichten eines Treuhandkontos für die gezeichneten Genossenschaftsanteile. „Es ist Planungsziel, mithilfe von Fördergeldern, Eigenleistungen, Darlehen und der Anschubfinanzierung durch die Gemeinde einen in sich wirtschaftlich tragfähigen Betrieb einzurichten“, kündigt Leßmann an.
Der Dedenhausener Ortsrat hat dem Gemeinderat empfohlen, das Vorhaben mit 30.000 Euro zu fördern. Nach Hutschenreuters Informationen reichen schon 5000 Euro aus, um starten zu können. Über den Förderantrag berät der Finanzausschuss des Uetzer Rats am Donnerstag, 6. Dezember, ab 18 Uhr in der Mensa des Schulzentrums.
Von Friedrich-Wilhelm Schiller