Giorgio Taborri stellt sich im Rathaus vor
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"Ich habe mich sofort wohlgefühlt": Italiens neuer Generalkonsul Giorgio Taborri (l.) mit Oberbürgermeister Stefan Schostok im Neuen Rathaus.
© Quelle: Schaarschmidt
Hannover. Wenn über über Hannover spricht, gerät er regelrecht ins Schwärmen: „Eine wirklich lebendige Stadt“, sagt Giorgio Taborri. An den Fingern zählt er auf: Kultur, Wirtschaft, Tourismus. „Es ist für mich eine Ehre, hier arbeiten zu dürfen“, sagt er dann. Wenn Diplomatie die Kunst ist, spontan freundliche Worte zu finden, ist Taborri ein begnadeter Diplomat. Im Rathaus hat der neue italienische Generalkonsul jetzt seinen Antrittsbesuch bei Oberbürgermeister Stefan Schostok absolviert.
Der gebürtige Römer hat schon viel von der Welt gesehen. Im Diplomatischen Dienst ist der gelernte Jurist seit 2001, seither arbeitete er unter anderem in der italienischen Botschaft in Helsinki, als Konsul im australischen Perth und als Legationsrat in Ottawa. Seit Oktober ist er jetzt in Hannover. Für ihn eine ganz besondere Station: Er selbst hat Deutsch studiert, seine Frau ist Deutsche, sie wuchs in Schleswig-Holstein auf: „Es war immer mein Ziel hierher zu kommen“, sagt Taborri, „und in Hannover habe ich mich sofort wohlgefühlt.“ Mit seiner Familie hat er ein Haus in Kirchrode bezogen, die beiden Töchter besuchen die Internationale Schule.
Lob für Hannovers Oper
Als Generalkonsul ist der 49-Jährige nicht nur für die rund 5000 Italiener zuständig, die in Hannover leben, sondern für insgesamt 47 000 Landsleute in Niedersachsen, Bremen, Hamburt, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Nur für den Bereich um Wolfsburg herum unterhält Italien eine eigene Konsularagentur, weil dort besonders viele Italiener leben.
Mit 13 Mitarbeitern kümmert sich Taborri im Generalkonsulat in der Freundallee 25 um Reisepässe und Staatsbürgerschaften seiner Landsleute. In besonderen Fällen gewährt das Generalkonsulat auch soziale Hilfen – und sein Team ist dafür zuständig, dass alle Stimmberechtigten bei den Parlamentswahlen – die nächste ist am 4. März – wählen können.
Beim Antrittsbesuch überreichte Schostok ihm das Buch „Hannover machte neugierig“ – und knüpfte gleich ein paar interkulturelle Bande: Für eine Design-Ausstellung im Kestner-Museum soll es italienische Schützenhilfe geben, und auch über Hannovers Ambitionen, Kulturhauptstadt zu werden, tauschten sich die Herren aus: „Da können wir voneinander profitieren“, sagt Schostok. Außerdem ist für die Woche nach dem italienischen Nationalfeiertag am 2. Juni eine Kulturveranstaltung im Rathaus geplant; ein Konzert mit Empfang.
Musik liegt dem bekennenden Klassik-Fan Taborri am Herzen: „In der Oper habe ich schon Rossinis ,Tell’ gesehen – und ,Hänsel und Gretel’“, sagt er. „Eine wirklich schöne Aufführung.“ Es wirkt nicht, als müsste er nach diesen freundlichen Worten lange suchen.
Von Simon Benne