Neustadt

Hochkarätiges Konzert in Kloster Mariensee

Percussionist Hogir Göregen aus Istanbul startet mit seiner Improvisation.

Percussionist Hogir Göregen aus Istanbul startet mit seiner Improvisation.

Mariensee. Leise Schellen sind zu hören, dazu mischen sich sanfte Rhythmen der Handtrommel. Percussionist Hogir Göregen startet mit seiner Improvisation unterhalb der Empore der Klosterkirche und schreitet während des Musizierens langsam zum Altarraum. Dort setzt er seine klangfarbenreiche Reise durch die Welt der Rhythmen fort.

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Sehr sensibel im Umgang der variierten Tönhöhen der Fellinstrumente entwickelt er ein sprudelndes Bad der Tempi und Klänge. So beeindruckend das Konzert unter dem Thema „Verwandlung“ beginnt, so ungewöhnlich geht es auch weiter. Das vielfach ausgezeichnete Barock-Ensemble Musica Alta Ripa interpretiert zusammen mit Hogir Göregen aus Istanbul und dem syrischen Buzuq-Spieler Mevan Younes Werke von Antonio Vivaldi und aus dem Orient.

Die Mitwirkung orientalischer Instrumente bei der Musik des Okzidents ergibt eine spannende Synthese. So wirken bei Antonio Vivaldis Concerto in g-moll „La Notte“ die Schlaginstrumente nicht fremd, sondern wie eine bereichernde Klangfarbe. Fast so, als wäre es eigens so komponiert worden. „Sich aufeinander zuzubewegen, sich selbst dabei neu zu entdecken und das Gemeinsame als positiv und befruchtend zu erfahren - das zeigt, was Musik als Impulsgeber über alle Grenzen hinweg kann“, sagt Danya Segal Blockflötistin und Produzentin der Konzertinszenierung.

In der Komposition „Dengwedana wan“ („Ihr Echo“) von Mevan Younes, der 2015 aus Syrien geflohen ist, werden Gefühlen von Frauen und Kindern, die den Krieg erlebt haben, hörbar gemacht – und auch die Veränderung die dies in ihrem bedeutet. Ein weiteres Werk, „Remembrance“ für Buzuq, Cello, Kontrabass, Cembalo und Percussion, soll daran erinnern, wie Auswanderer die Städte des Heimatlandes im Exil gedanklich in Idyllen verwandeln.

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Empathie, Ausdrucksstärke und Temperament des hochkarätig besetzen Ensembles begeistern in den neuen und alten Werken des Konzerts. Der silbrige Klang des Buzuqs mischte sich perfekt mit dem organischen der Streichinstrumente. Die intensiv vorgetragene Gefühlswelt zwischen Freude und Leid berührt die Besucher spürbar.

Als Zugabe erklang ein kurdisches Volkslied. „Dieses Konzert ist ein einziges musikalisches Feuerwerk“, schwärmt ein Besucher anschließend.

Weitere Aufführungen sind für Sonnabend, 28. Juli, 19.30 Uhr in der Christuskirche in Hannover und am Sonntag, 29. Juli, um 19.30 Uhr in der Trinitatiskirche in Berlin geplant.

Von Carola Faber

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