IGS und Gymnasium teilen sich Neubau
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/5Y34RDYU2DMXQRSCOIBJUR7WVA.jpg)
Links ist ein Teil des Neubaus zu sehen, rechts das Bestandsgebäude des Gymnasiums.
© Quelle: Züblin AG/Architektengruppe Schröder
Altwarmbüchen. Ein kompakter dreigeschossiger Neubau um zwei Innenhöfe herum und eine riesige neue Sporthalle: Das sind die Kernpunkte des Konzepts für den Erweiterungsbau, mit dem das Schulzentrum am Helleweg in den nächsten rund zwei Jahren zum „Schulcampus Isernhagen“ erweitert werden soll. Gymnasium und IGS rücken dabei räumlich deutlich enger zusammen. Am Mittwochvormittag haben die Gemeinde und der Generalunternehmer Züblin AG, eines der führenden deutschen Bauunternehmen, den Vertrag für das 25,4-Millionen-Euro-Projekt unterschrieben.
Isernhagens Bürgermeister Arpad Bogya sprach dabei vom „größten finanziellen Meilenstein, den wir als Gemeinde jemals bewältigen mussten –zumindest in meiner Amtszeit.“ Von den finanziellen Dimensionen her sei die Campus-Erweiterung höchstens mit dem Stadtbahn-Bau vergleichbar –und da habe man zwar zuschauen dürfen, ihn aber nicht bezahlen müssen.
Der Zeitplan ist eng getaktet
Am 31. Mai stellt das Bauunternehmen die Campus-Planungen den Schulleitungen, Lehrern und Jugendtreff-Mitarbeitern vor. Bürger können sich am Donnerstag, 7. Juni, ab 19 Uhr in der Agora des Schulzentrums informieren. Der Bauplatz wird bis zu den Sommerferien vorbereitet, unter anderem müssen Spielgeräte versetzt werden. Die auslaufende Realschule zieht am ersten Ferientag ins Gebäude der Heinrich-Heller-Hauptschule um. Die Sporthalle am Helleweg soll bis zum Ende der Sommerferien abgerissen werden, für Schulsport und Vereine sind andere Lösungen gefunden. Bis Ende Juli soll der Bauantrag für das neue Campus-Gebäude samt Halle gestellt werden. Die ersten Betonarbeiten sind bereits für Ende Oktober geplant. Damit das Außengelände während der zweijährigen Bauzeit nutzbar bleibt, werden im Juni Umkleide- und Materialcontainer aufgestellt.
Die knapp 14.000 Mitarbeiter zählende Firma Züblin, die unter anderem in Hannover und Celle schon Schulen errichtet hat, hatte sich in einem europaweiten Vergabeverfahren mit ihren Entwürfen gegen vier Mitbewerber durchgesetzt. Sie wird der Gemeinde bis Juli 2020 einen Neubau im KfW55-Standard mit einer Bruttogeschossfläche von 12.700 Quadratmetern erstellen. Belegt wird dafür der Platz der heutige Sporthalle, die im Sommer 2018 abgerissen wird, und die Freifläche zwischen Halle und den vorhandenen Schulgebäuden. Zum Zuge kommen sollen dabei auch Handwerker und Baufirmen aus der Region.
Marktplatz
Das Zentrum des künftigen Schulcampus’ bilden ein Markplatz und die zentrale Eingangshalle, die zwischen Parkplatz und heutiger IGS entstehen werden. Das Marktplatz-Gebäude samt Café verbindet den Erweiterungsbau mit dem Bestandsgebäude des Gymnasiums und der IGS. Es soll allen Schüler des Campus’ als Treffpunkt und zudem als multifunktionale Versammlungsstätte dienen.
Mensa
Die ebenfalls zentral angeordnete und zum Vorplatz hin großzügig verglaste Mensa bietet 300 Sitzplätze im Erdgeschoss und auf einer Galerie. Von dieser aus kann man durch einen Innenhof die Tribüne der Sporthalle erreichen, so dass bei Veranstaltungen beide Bereiche gemeinsam genutzt werden können. In der Mensa könnten künftig beispielsweise Schulentlassungen gefeiert werden.
Klassen- und Fachräume
Die Fachräume des Gymnasiums werden im ersten Obergeschoss des Neubaus um die beiden Innenhöfe angesiedelt, die Fachräume und zusätzlichen Klassenzimmer der IGS im zweiten. Letztere werden barrierefrei durch einen wetterfesten Übergang mit dem IGS-Altbau verbunden.
Sporthalle
Eine riesige Vier-Feld-Halle wird die bisherige Drei-Feld-Halle ersetzen. Sie wird statt mit der Schmal- mit der Längsseite parallel zum Sportplatz ausgerichtet und beinhaltet auch eine Geräteturnhalle mit 50-Meter-Laufbahn. Vereine und externe Besucher erreichen den Sporthallenbereich samt acht Gruppenumkleiden, Theorieraum und Teeküche im Obergeschoss und Tribüne mit 300 Sitzplätzen durch einen separaten Eingang
Jugendzentrum
Der Jugendtreff Altwarmbüchen und die Büros der Jugendpflege ziehen mit in den Neubau. „Der Jugendtreff geht dorthin, wo die Jugendlichen sind, aber wird sind nicht die Schule“, sagte Amtsleiterin Silvia Voltmer. Die Nutzfläche ist ähnlich groß, eine bessere Raumaufteilung soll aber die pädagogische Arbeit erleichtern.
Stellplätze
Der bisherige Parkplatz des Schulzentrums samt Bushaltestellen bleibt erhalten. Die Bedarfsstellplätze in Höhe der Sporthalle werden befestigt. Fahrradstellflächen sollen auf dem Campusvorplatz entstehen.
Umbauten im Altbestand
Steht der Neubau im Sommer 2020, so können die Fachräume im 40 Jahre alten Gebäude des Gymnasiums umgenutzt werden. Dadurch kann der Lehrer- und Verwaltungsbereich innerhalb des Gebäudes umziehen – er soll auf Wunsch der Schule am Übergang zum IGS-Altbau und damit dicht am IGS-Lehrerbereich angesiedelt werden. Zudem sind für das Abitur nach 13 Jahren weitere Klassenräume nötig. Der Umbau des Gymnasium-Altgebäudes samt der restlichen Fassadenerneuerung wird voraussichtlich fünf Jahre dauern und weitere 10 bis 13 Millionen Euro kosten.
Von Frank Walter