Initiative wirbt für offene Gesellschaft
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Dieter Rohles ist der Initiator der Bewegung "Burgdorf steht auf".
© Quelle: Joachim Dege (Archiv)
Burgdorf. Der Ruheständler Dieter Rohles, früher Vorstandsmitglied der Hannoversche Versicherungsmakler GmbH, später Mitbegründer des Mehrgenerationenhauses (BMGH), Schiedsmann der Stadt und Schöffe am Landgericht in Hildesheim, sorgt sich um den Zustand der Demokratie. Nach dem Vorbild von Demonstrationen in Großstädten will er mit anderen in Burgdorf für das Frühjahr eine Kundgebung auf die Beine stellen, die unter dem Arbeitstitel „Burgdorf steht auf“ ein Zeichen setzen soll für eine offene Gesellschaft, für ein solidarisches Miteinander und den Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft.
Rohles, der auch Verfasser eine Denkschrift zum ehrenamtlichen Engagement ist, arbeitet nach eigenem Bekunden bereits seit einigen Wochen an seiner Idee, für die er nach Möglichkeit Vertreter aller gesellschaftlich relevanten Gruppen gewinnen will. Mit dem früheren Ersten Stadtrat Dagobert Strecker, der dem Trägerverein des BMGH vorsteht, und Bürgermeister Alfred Baxmann habe er bereits zwei wichtige Mitstreiter gefunden, die ihn unterstützen. In dieser Woche, so sagt er, habe er alle Vorsitzenden der Ratsfraktionen angeschrieben und um deren Mitwirken nachgesucht. „Weil ich alt und vergesslich bin, habe ich die AfD vergessen“, sagt der 72-Jährige schelmisch, meint das aber bitterernst. Denn seine Initiative wende sich explizit gegen jeden, die demokratische Grundordnung unterwandernden Rechtspopulismus, für den die AfD stehe.
Mit seiner Initiative will sich Rohles gegen den Rechtsruck, wie er ihn wahrnehme, ebenso stemmen wie gegen eine wachsende Intoleranz Andersdenkenden gegenüber, gegen Ausgrenzung und die Abnahme von Solidarität. In einem nächsten Schritt will er nun auf Verbände und Organisationen zugehen, um sie zum Mitmachen zu bewegen. So wolle er außer den Parteien auch Seniorenrat, DRK, Sozialverband, Nachbarschaftstreff am Ostlandring und weitere mehr ansprechen und dazu aufrufen, sich der Bewegung anzuschließen. „Jeder Mensch ist richtig und wichtig für uns“, heißt es in seinem Schreiben: „Egal, wo der Mensch geboren ist, egal, welches Geschlecht er hat und welcher Religion er angehört, egal, wo und wie er lebt.“
Von Joachim Dege