KGS: Ausstellung befasst sich mit Friedensarbeit
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Die Goetheschule-KGS Barsinghausen hat die Ausstellung „Frieden machen“ der bpb zu Gast.
© Quelle: KGS
Barsinghausen. Kann man Frieden "machen"? Und was bedeutet Frieden überhaupt? Diese Fragen werden bei der Ausstellung „Frieden machen“ der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) derzeit an der Goetheschule-KGS gestellt. Die Ausstellung stellt Prinzipien, Instrumente und Kontroversen der zivilen Friedensarbeit vor und wurde nun durch den Ersten Stadtrat Thomas Wolf und der zuständigen Referentin Sibel Özdemir der bpb eröffnen. Zu Gast war auch eine neunte Gymnasialklasse – die durften die Ausstellung, die interaktiv und spielerisch konzipiert ist, als erste Gruppe durchlaufen. Besonders die vielen Meinungsbilder und Interviews von beteiligten Menschen aller Seiten der Friedensarbeit, Filme und kurzweiligen Erläuterungen, schaffen es, das komplexe Thema jugendgerecht zu vermitteln. „Eine tolle Ausstellung, die auch die Rechte der Frauen in Friedensprozessen beachtet“, sagte die Neuntklässlerin Josefine nach dem Besuch.
Sibel Özdemir betonte, dass „Friedensarbeit keine Bilder schafft“, daher immer Kriegsbilder in den Medien zu finden sind und daher die Arbeit der Friedensarbeit ziviler Konfliktbearbeiter oft verborgen bleibt. In vielen Krisenregionen arbeitet heute neben internationalen Truppen eine Vielzahl von zivilen Fachkräften, mit dem Ziel, dauerhaften Frieden zu schaffen. Ihre Arbeit steht im Mittelpunkt dieser Ausstellung – denn sie wird, gerade wenn sie gelingt, wenig wahrgenommen.
Die Schau, die sich insbesondere an Schüler ab der neunten Klasse richtet, stellt die zentralen Instrumente und Prinzipien ziviler Friedensarbeit vor, setzt sich aber auch mit ihren Kontroversen auseinander: Soll man sich überhaupt in Konflikte anderer Länder und Gesellschaften einmischen? Wie kann ein Eingreifen gegebenenfalls aussehen? Wann ist es sinnvoll? Wie ist das Verhältnis zu militärischen Operationen? Wer definiert den Erfolg? Was ist überhaupt Frieden und kann man Frieden wirklich machen?
Ausgehend von sieben grundlegenden Fragen zur zivilen Konfliktbearbeitung ermöglicht die modular angelegte Ausstellung ihren Besuchern einen Zugang zu diesem gleichzeitig komplexen wie politisch relevanten Thema. Eigens produzierte Animationsfilme veranschaulichen die zentralen Fragestellungen der zivilen Friedensarbeit. Comic-Geschichten setzen sich mit den Vor- und Nachteile ihrer Instrumente und Kriterien auseinander.
Dabei bemüht sich die Ausstellung nicht nur Wissen zu vermitteln. Ihr Anspruch ist vielmehr, einen grundlegenden Zugang zu den Kernfragen dieses Themas zu eröffnen, indem sie zu Austausch und Reflexion über aktuelle politische Fragen anregt. Trotz der vermeintlichen Schwere des Themas kann deshalb hier gespielt, geraten, lauthals gestritten und ausprobiert werden.
Die Ausstellung, die dank der Hilfe der Arbeitsgemeinschaft“ Schule mit Courage“ derzeit in Barsinghausen zu sehen ist, ist bis Freitag, 14. September, innerhalb der Schulzeit auch für die Allgemeinheit zugänglich. Anmeldungen sind über das Sekretariat erforderlich. Zudem können sich auch alle weiterführenden Schulen für einen Besuch anmelden.
Von Lisa Malecha