Empelde. Für die Mieter der Häuser in der Löwenberger und Memeler Straße in Empelde gibt es seit dieser Woche eine relative Planungssicherheit. Die Siedlungsgesellschaft KSG Hannover hat ihnen in einem Schreiben mitgeteilt, wie das Unternehmen den Umbau des Quartiers bis zum Jahr 2027 plant. Eine bereits im Februar angekündigte Informationsveranstaltung verspricht die KSG zusätzlich nach der Sommerpause zu organisieren.

Viel Verunsicherung herrschte in dem Quartier neben der Marie Curie Schule in Empelde: Nachdem die Siedlungsgesellschaft angekündigt hatte, 100 Wohnungen abzureißen, um 126 neue zu bauen, waren zu Beginn des Jahres erste Arbeiten an Außenanlagen begonnen worden. Vorbereitet wurde dabei der 1. Bauabschnitt, der zunächst lediglich die Häuser in der Löwenberger Straße 22 und 24 betrifft. Zahlreiche Mieter in den umliegenden Gebäuden machten sich dennoch Sorgen, sich bald eine neue Wohnung suchen zu müssen. Der Brief der KSG sorgt in dieser Hinsicht für Klarheit. Er benennt die genauen Adressen der Häuser, die in den kommenden neun Jahren fallen sollen und grenzt einen Zeitplan ein.

Demnach beginnt die 2. Bauphase, für die die Häuser in der Löwenberger Straße 26 und 28 sowie die Memeler Straße 2, 2a und 4a fallen sollen, nach aktueller Planung erst im Jahr 2024. Im 3. Abschnitt sind laut dem Schreiben, das von Bereichsleiter Immobilienmanagement Siegfried Volker und Kundenbetreuer Malte Wendland unterschirieben ist, keine Abrissarbeiten erforderlich, demnach sind die Gebäude Memeler Straße 4, 6 und 8 nicht von der Neubaumaßnahme betroffen.

Anders sieht es in der Memelder Straße 7a, 9, 11 und 11a aus. Sie gehören zum 4. Bauabschnitt, der 2026 in Angriff genommen werden soll. Und wenn der Zeitplan eingehalten werden kann, soll im Jahr 2027 auf den Grundstücken neu gebaut werden, wo heute die Gebäude Memeler Straße 1, 3 und 5 stehen.

Grund für die gesamte Maßnahme ist nach Angaben der Gesellschaft der nicht mehr zeitgemäße Zuschnitt der Wohnungen, die auch nicht mehr sanierungswürdig seien. „Hierfür planen wir neben Zwei- und Dreizimmerwohnungen auch größere Wohnungen für Familien sowie barrierefreien Wohnraum“, heißt es in dem Brief an die betroffenen Mieter. Zusätzliche Pkw-Stellplätze sowie „eine differenzierte und anspruchsvolle Freiraumgestaltung“ gehörten auch zu der Planung.

Das diese im Detail nicht in Stein gemeißelt ist, zeigt sich beim Bau des sogenannten „Wilhelm Humbeck Haus – Selbstbestimmtes Wohnen“, der jetzt mit dem Abriss in der Löwenberger Straße 22 und 24 beginnt. Ein dort zunächst vorgesehener Pflegestützpunkt soll nun erst im zweiten Bauabschnitt, dafür mit einer größeren Grundfläche, entstehen. Stattdessen wird der erste Neubau 19 statt zunächst 18 barrierefreie Zwei- und Dreizimmerwohnungen beinhalten, drei von ihnen rollstuhlgrecht. 30 Prozent dieser Wohnungen sollen öffentlich gefördert mit einer Grundmiete von 5,60 pro Quadratmeter angeboten werden, die Grundmiete der anderen Wohnungen wird mit 10 Euro pro Quadtratmeter angegeben. Das „Wilhelm Humbeck Haus“ soll außerdem ein Bewohner-Café als Treff für den Stadtteil und die Sozialberatungsstelle der Stadt Ronennberg beheimaten.

Von Uwe Kranz