Kunterbunt schließt die Spielwarenabteilung
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Hier wird aufgeräumt (von links): Nadine Flögel, Laura Tuchel, Steffi Winkler, Ingrid Oelke, Gabi Göttling und Sabine Dohmeier bei der inventur. Ranzen- und Geschenkartikelabteilung im Hintergrund bleiben erhalten.
© Quelle: Kathrin Götze
Wunstorf. Die Nachricht kam für die meisten Kunden völlig unerwartet: „Kunterbunt“-Betreiberin Sabine Dohmeier hat am Dienstagabend über Facebook kundgetan, dass sie die Spielwarenabteilung ihres Fachgeschäfts Kunterbunt schließen will. Das Café sowie Ranzen- und Geschenkabteilung solle es weiterhin geben. Zur Inventur am Mittwoch sind alle 20 Mitarbeiter angetreten, das Geschäft ist für diesen Tag geschlossen. An Tür und Fenstern weisen Zettel auf Schließung und bevorstehenden Ausverkauf der Spielwaren hin, der am Donnerstag beginnt.
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Mit Zetteln an den Schaufenstern weist das Team auf die geplanten Änderungen hin
© Quelle: Kathrin Götze
Sabine Dohmeier hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. „Wir haben da lange drauf herumgekaut“, sagt die 55-jährige Geschäftsfrau, hin und wieder werden die Augen hinter der randlosen Brille auch ein wenig feucht. Sie hat gemeinsam mit ihrem Mann Konrad das Geschäft eröffnet – im Sommer ist das 25 Jahre her. Seitdem haben beide viele Veränderungen auf dem Spielwarenmarkt miterlebt. Doch die Entwicklungen der jüngsten Monate hätten sie zu der Entscheidung getrieben.
„Zugespitzt muss man sagen, die Kunden bestellen ihre Spielwaren im Internet. Wenn sie dort etwas nicht finden, kommen sie zu uns“, sagt sie mit einem Achselzucken. Als Betrieb mit 20 Mitarbeitern könne man auf Dauer so nicht wirtschaften. Auch die Spielwarenhersteller trügen mit immer vielschichtigeren Angeboten und immer kürzeren Produktzyklen zu dem Problem bei. „Viele haben auch eigene Online-Versandsysteme und stellen sich immer mehr auf die Versandriesen ein.“ So sei es eben, die Zeiten änderten sich, darauf müsse sich der Handel einstellen.
Deshalb strukturiert sie nun um: Das Familiencafé, nach dem Umzug vor bald vier Jahren am neuen Standort Lange Straße/Alter Markt erfolgreich eingeführt, bleibt bestehen. Es wird noch um einen Bereich erweitert, in dem etwa Mütter mit ganz kleinen Kindern oder ältere Gäste von etwas ruhigeren Plätzen aus den Trubel beobachten können, ohne mittendrin zu sitzen.
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Erst vor fast vier Jahren ist Kunterbunt in die neuen Räume an der Langen Straße/Alter Markt eingezogen.
© Quelle: Kathrin Götze
Schulranzen und Geschenkartikel sollen künftig mit mehr Platz präsentiert werden. „Bei den Geschenkartikeln wird sicher noch das eine oder andere Spielzeug dabei sein – aber es gibt eben nicht mehr das ganze Sortiment“, sagt Dohmeier Das Spielwarensortiment wird in einem großen Ausverkauf ab Donnerstag gelichtet. Ende März werde das Familiencafé neu starten, kündigt die Chefin an. „Wir haben dann auch mehr Veranstaltungen im Angebot – da sind ein paar ganz neue Ideen dabei“, sagt sie.
Von Kathrin Götze