Landstraße: Bahnübergang bleibt bis Ende August gesperrt
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Der Bahnübergang an der Landstraße in Kirchdorf bleibt bis zum 24. August gesperrt. Die gesamte Technik wird ausgetauscht.
© Quelle: Andreas Kannegießer
Kirchdorf/Egestorf. Die Verkehrsbehinderungen im Zuge der Bauarbeiten der Deutschen Bahn an der Deisterstrecke werden zumindest in Kirchdorf noch wochenlang anhalten: Die Bahn hat sich offenbar kurzfristig entschlossen, die gesamte Technik des Bahnübergangs an der Landstraße zu erneuern. Aus diesem Grund wird die jetzt schon bestehende Sperrung um rund dreieinhalb Wochen bis zum 24. August verlängert.
Wie die Bahn auf Anfrage mitteilt, soll die Lichtzeichenanlage ebenso erneuert werden wie die Halbschranken und der Fahrbahnbelag im Übergangsbereich. Die Anlieger hoffen, dass im Zuge der Bauarbeiten auch die bisherigen Unebenheiten im Übergangsbereich beseitigt werden. Diese waren dafür verantwortlich, dass der Übergang mit Rücksicht auf das eigene Fahrzeug nur mit wenig mehr als Schrittgeschwindigkeit befahrbar war. Die Bahn investiere in die Erneuerung des Übergangs rund 710.000 Euro, berichtet eine Bahnsprecherin.
Unterdessen steht die Deutsche Bahn in Barsinghausen im Zusammenhang mit dem aktuellen Gleisbauprojekt stark in der Kritik. Anlieger monieren, dass die ursprünglich in Hauswurfsendungen angekündigten Sperrzeiten der Bahnübergänge im Stadtgebiet nur selten eingehalten worden seien. Viel Unmut gibt es auch unter den Benutzern des Schienenersatzverkehrs, den die Bahn derzeit zwischen Wennigsen und Haste organisiert. Fahrpläne dafür sind nur im Internet zu finden, an den S-Bahn-Haltepunkten gebe es viel zu wenige Informationen, heißt es.
Wer sich beschwert, muss viel Geduld aufbringen: Nachdem Grünen-Ratsherr Christian Röver sich per E-Mail an den Kundendialog der Bahn gewandt hatte, kam erst nach zwölf Tagen die Rückmeldung, dass die dortigen Mitarbeiter nicht zuständig seien und die Anfrage weitergeleitet worden sei. Am Ende gab die DB Station&Service AG den Hinweis, dass es „aufgrund der Fülle und des Umfangs der verschiedenen Informationen“ nicht möglich sei, diese für alle Züge auszuhängen.
Auch die Stadt Barsinghausen ist auf die Deutsche Bahn nicht gut zu sprechen. Die Zusammenarbeit der städtischen Straßenverkehrsbehörde mit der Bahn „ist nicht positiv verlaufen“, teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage mit. Die Verkehrsbehörde kritisiert, dass die Bahn „zu wenig Kommunikation“ zu den Verkehrsbehinderungen betrieben habe. Hinzu kommen Probleme mit externen Dienstleistern: So ist nach Angaben der Stadtverwaltung das Unternehmen, das mit der Ausschilderung der weiträumigen Umleitungsregelungen rund um den Deister und in Barsinghausen beauftragt war, an der Aufgabe gescheitert. „Die waren einfach überfordert“, sagt ein Sprecher der Straßenverkehrsbehörde. Erst ein zweites Unternehmen habe die Umleitungen dann ausreichend beschildern können.
Die Deutsche Bahn reagiert nur mit sehr allgemein gehaltenen Formulierungen auf die Kritik. Über Fahrplanänderungen werde mit langem Vorlauf im Internet informiert. Bei der Komplexität der Baufahrpläne könne es auch kurzfristig zu Änderungen kommen, teilt eine Bahnsprecherin mit. „Daher wird bereits seit einigen Jahren auf gedruckte Ersatzfahrpläne verzichtet.“ Die Kritik der Kommune werde ernst genommen. „Wir werden sie intern mit allen Beteiligten auswerten.“
Von Andreas Kannegießer