Leine-VHS will sich insgesamt verjüngen
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Jürgen Beckstette erläutert im Schulausschuss die Situation der Leine-VHS.
© Quelle: Kim Gallop
Pattensen. Der Geschäftsführer der Leine-Volkshochschule, Jürgen Beckstette, war jetzt im Ausschuss für Schul- und Bildungsangelegenheiten in Pattensen zu Gast, um über die VHS zu berichten. Dabei sprach er unter anderem das Problem der Überalterung an – bei den Kunden, aber auch bei den Dozenten der Leine-VHS.
Die Leine-VHS wird von den Städten Pattensen, Hemmingen und Laatzen getragen. Sie bietet Vorträge, Kurse, Exkursionen und Bildungsreisen zu Themen wie EDV, Gesundheit und Ernährung an, zu denen sich jeder Interessierte gegen eine Gebühr anmelden kann. Dies ist der Bereich, den Beckstette den „originären Bereich“ nennt. „Weniger im Licht der Öffentlichkeit“, sagte der Geschäftsführer, stünden die Integrationskurse sowie die Sprach- und Orientierungskurse für Flüchtlinge sowie die Lernförderkurse für Kinder und Jugendliche, die Sozialhilfe beziehen. Diese Kurse finden beinahe ausschließlich in Laatzen statt. Dazu kommen Sozialprojekte in Laatzen, bei denen Langzeitarbeitslose qualifiziert werden sollen.
In Pattensen sind aus dem originären Bereich vor allem die Kurse zu Gesundheit und Ernährung beliebt – sie machen 50 Prozent aus. Themen wie Kultur, Beruf und EDV machen etwa ein Viertel aus. Beckstette betonte, dass jedes Semester zu etwa einem Drittel neue Kurse angeboten werden. „Es ist also nicht so, dass das Angebot der Volkshochschule nur aus Sprachkursen besteht, die von Semester zu Semester fortgeführ werden.“ Die meisten Nutzer in Pattensen kommen auch aus Pattensen, die Pattenser melden sich aber auch zu Kursen an, die in Hemmingen oder Laatzen gegeben werden. „Das ist aber kaum umgekehrt“, sagte Beckstette. Weil Hemminger und Laatzener eher selten wegen eines VHS-Kurses nach Pattensen kommen, konnte der Geschäftsführer auch Ausschussmitglied Georg Thomas wenig Hoffnung machen. Thomas hatte gefragt, wann es einen Spanischkurs in Pattensen geben werde. „Wir müssen uns bei jedem Angebot fragen, ob wir genügend Teilnehmer haben“, sagte Beckstette, „und nach Pattensen kommen eben kaum Auswärtige.“
Zum Abschluss sprach Beckstette das Problem der Überalterung an. Die Nutzer des originären Bereichs seien im Durchschnitt 61 Jahre alt, und ein Drittel der Dozenten sei 65 Jahre oder älter. Und dieses Problem nehme naturgemäß Jahr für Jahr zu. „Wie können wir eine Verjüngung errreichen? Wie möchten die Jüngeren lernen?“ Es sei die größte Herausforderung der nächsten Zeit, jüngere Nutzer zu erreichen und ihnen adäquate Lernformen anzubieten. „Ja, wir wollen mehr Jüngere erreichen“, ergänzte der Geschäftsführer, „aber nicht auf Kosten der Älteren.“
Von Kim Gallop