Neustadt

Lions hören Vortrag über jüdische Gemeinde

Michael Fürst (links), Präsident des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, im Gespräch mit Dr. Peter Gerhold, Präsident des Lions Clubs Neustadt.

Michael Fürst (links), Präsident des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, im Gespräch mit Dr. Peter Gerhold, Präsident des Lions Clubs Neustadt.

Neustadt. Michael Fürst, Präsident des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, war zu Gast beim Lions Club Neustadt. Fürst war der Einladung der Löwen gefolgt und hatte einen Vortrag vorbereitet. In seinem Bericht thematisierte Fürst das jüdische Leben in Deutschland nach dem Holocaust, von 1945 bis heute.

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Neben dem geschichtlichen Abriss ließ Fürst auch seine eigene Familiengeschichte mit in den Vortrag einfließen. Sein Großvater Max Fürst war am 15. Dezember 1941 deportiert worden. Mit seinem Vater Helmut und 999 weiteren Juden aus Hannover sind seine Angehörigen an diesem Dezembertag 1941 in das Ghetto Riga deportiert worden. Die Großeltern starben, Vater Helmut überlebte Ghetto und Zwangsarbeit und gründete die Jüdische Gemeinde in Hannover. Michael Fürst ist seit 1980 Präsident des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen.

Anschaulich und offen sei das Gespräch über seinen Glauben, Sitten und Gebräuche jüdischer Tradition gewesen, sagte Lions-Sprecher Manfred Henze im Nachhinein. „Das zog unzählige, teils auch kritische Fragen, beispielsweise nach koscherem Essen, Schächtungen, Beschneidungen und dem Bestattungswesen, nach sich“ sagte Henze.

Auch die aktuelle Debatte über einen weiteren Feiertag in Niedersachsen griff Fürst auf und äußerte sich sehr emotional. Er lehne den Reformationstag als Feiertag entschieden ab, betonte Fürst.

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Nach eineinhalb Stunden lebendigem Gespräch kam die Frage nach der Pflege des jüdischen Friedhofs am Fuchsberg in Neustadt auf. Fürst sicherte zu, die Pflege des geschützen Kulturdenkmals zu intensivieren. Der Friedhof wurde von 1804 bis 1928 belegt. 1959 wurde er dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen übergeben.

Von Benjamin Behrens

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