Schulenburg

Marie: Einblicke ins königliche Eheleben

Mit interessanten Exponaten lädt Ernst August Prinz von Hannover zur Jubiläumsausstellung „200 Jahre Marie und Georg von Hannover" auf der Marienburg über seine Urahnen ein.

Mit interessanten Exponaten lädt Ernst August Prinz von Hannover zur Jubiläumsausstellung „200 Jahre Marie und Georg von Hannover" auf der Marienburg über seine Urahnen ein.

Schulenburg. Am 14. April hat sich der Geburtstag von Königin Marie von Hannover zum 200. Mal gejährt. Aus diesem Anlass ist ihr und ihrem blinden Gemahl, König Georg V., die seit gut 14 Tagen nun erfolgreich laufende Jubiläumsausstellung „200 Jahre Marie und Georg von Hannover“ gewidmet. Anhand ausgewählter historischer Dokumente und mit interessanten Exponaten aus dem Privatleben des letzten hannoverschen Königspaares bietet die Ausstellung auf Schloss Marienburg einen gleichermaßen interessanten wie unterhaltsamen Einblick. Die Schloss-Besucher lernen Marie und Georg dabei sowohl als Herrschende, aber auch als Bauherren und Privatpersonen kennen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Mal amüsant, mal tragisch – Königliche Geschichte(n)“, so lautet der Untertitel der Ausstellung, die in neun Räumen im ersten Obergeschoss des Königinnenflügels zu erleben ist.

Eröffnet worden war die bis zum nächsten Frühjahr laufende Ausstellung mit der eindrucksvollen Inszenierung einer Geburtstagsfeier von Königin Marie, mitsamt einer offenen Kutschfahrt den Marienberg hinauf, mit Klavierständchen sowie festlicher Kaffeetafel mit und für die Besucher.

Wer die Jubiläumsausstellung besucht, darf sich auf zahlreiche persönliche Gegenstände, Kinderspielzeuge oder Aufzeichnungen sowie Briefwechsel freuen, die einen Einblick in das Leben am hannoverschen Hof geben und größtenteils erstmals in der Öffentlichkeit gezeigt werden. Besucher erhalten Antworten auf Fragen wie „Woher kamen diese facettenreichen Persönlichkeiten?“, „Warum erblindete Georg?“, „Und wieso konnte er trotzdem König werden?“, „Wie lernten sich Marie und Georg kennen?“, „Und was prägte ihr Leben bis zum Gang ins Exil im Jahr 1866?“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Eines der spektakulärsten Ausstellungsstücke ist dabei die kostbar verzierte Schenkungsurkunde, mit der König Georg V. seiner Gemahlin an ihrem 40. Geburtstag die Marienburg zum Geschenk machte. So verblieb das Schloss trotz der preußischen Annexion als Privateigentum immer im Besitz der Königin beziehungsweise im Familienbesitz.

Sehr privat ist auch das „Spielhaus“, das der Kronprinz Ernst-August selbst (zusammen) gebaut hat. Zum kunsthistorisch bedeutsamen Gemälde des Hofmalers Friedrich Kaulbach (1822-1903), welches das Königspaar mit seinen Kinder zeigt, sind Skizzen des Malers erhalten, die Aufschluss über die Entstehung des Gemäldes geben.

Marie folgte ihrem Gatten ins Exil

Marie von Sachsen-Altenburg wurde 1818 als älteste von sechs Schwestern im thüringischen Hildburghausen geboren. Im Alter von 21 Jahren lernte die fromme Protestantin den blinden Kronprinzen und späteren König Georg V. in der hannoverschen Sommerresidenz Schloss Monbrillant kennen. Schon bald verliebten sich die beiden bei einem Sommerurlaub auf Norderney und heirateten am 18. Februar 1843 in der Schlosskirche von Hannover.

Das junge Paar lebte zurückgezogen und bescheiden, was ihr Schwiegervater, König Ernst August, als zu bürgerlich empfand. Da Marie ihre Kinder selbst stillte - wofür einer Adligen für gewöhnlich Ammen zustanden - weigerte sich ihr Schwiegervater sogar, mit ihr an einer Tafel zu speisen. In der Bevölkerung war das Kronprinzenpaar jedoch äußerst beliebt. So gilt als überliefert, dass Marie ihren Gatten zärtlich „mein Männi“ oder „Engelsmann“ nannte und daraus auch keinen Hehl machte.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Auch die künstlerische Deckengestaltung im Schloss ist mehr als nur einen Blick wert

Auch die künstlerische Deckengestaltung im Schloss ist mehr als nur einen Blick wert.

Von 1851 bis 1866 war Marie an der Seite ihres Mannes die letzte Königin auf Hannovers Thron. In der Regierungszeit des musikalisch engagierten Königspaares erlebte das höfische Leben einen großen Aufschwung und Hannover entwickelte sich zu einem Zentrum des deutschen Musiklebens. König Georg gab als Pianist und Komponist von rund 200 Werken dazu entscheidende Anregungen. Und auch die Königin liebte und förderte die Musik. Wie fortschrittlich und bürgernah die Königin war, zeigte sich auch in ihrem karitativen Wirken: 1859 legte sie den Grundstein für das evangelisch-lutherische Diakonissenhaus mit angeschlossenem Krankenhaus in Hannover. In Gedenken an ihre Großmutter nannte sie es Henriettenstiftung. Das Krankenhaus finanzierte sie weitestgehend aus ihren privaten Mitteln, aus dem Erbe ihrer Großmutter Henriette von Württemberg.

Nachdem das Königreich 1866 nach dem verlorenen Krieg von den Preußen annektiert worden war, ging König Georg V. ins Exil nach Österreich. Auf seine Bitte hin war die Familie im Hannoverschen Königreich geblieben, bevor Marie ihm dann am 23. Juli 1867 von Schloss Marienburg aus folgte. So kam es, dass ihr „Kleines Eldorado“ nur wenige Monate von ihr und ihren Töchtern bewohnt wurde. Georg V. verstarb 1878, Königin Marie 1907, in Gmunden.

Torte ist mit Rosen und Gold verziert

Wer nicht nur in die Jubiläumsausstellung möchte, kann für 19 Euro pro Person nach Anmeldung an der eigens zu Königin Maries 200. Geburtstag konzipierten Theaterführung „Das Familienporträt“ teilnehmen. Und im Restaurant gibt es passend zum Jubiläum und exklusiv auf Schloss Marienburg anschließend für Naschmäuler die Torten „König Georg V“ und „Königin Marie“ – mit feinsten Zutaten, verziert mit Marzipanrosen oder Schokoladenkronen und feinem Goldschimmer.

Schloss Marienburg ist bis 31. Mai dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, vom 1. Juni bis 31. August täglich von 10 bis 18 Uhr. Weiterer Infos unter www.schloss-marienburg.de. Für eine Führung durch die Ausstellung „200 Jahre Marie und Georg von Hannover“ zahlen Erwachsene 7 Euro, Kinder/Jugend- liche (6 bis 17 Jahre) 6 Euro, Kinder unter 5 Jahre haben freien Eintritt. Ein Kombiticket mit Führung durch die Ausstellung und Schlossführung kostet für Erwachsene 13 Euro, Kinder/Jugendliche zahlen 11 Euro, Kinder unter 5  sindJahre frei.

Von Torsten Lippelt

Mehr aus Hannover

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken