Museum zeigt Ausstellung über Schulen
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Haben die neue Ausstellung vorbereitet: Norbert Saul (von links), Erika Turek, Horst Henze und Evelyn Gorsler.
© Quelle: Thomas Tschörner
Seelze. Der Zeitplan steht, auch wenn derzeit noch auf Hochtouren gearbeitet wird: Das Heimatmuseum eröffnet am Sonntag, 9. September, seine neuen Räume im Alten Krug und präsentiert mit „Schule im Wandel der Jahrhunderte –Die Entwicklung der Seelzer Dorfschulen“ auch gleich die erste Sonderausstellung am neuen Standort im Seelzer Stadtzentrum. Das Museum sucht dafür noch eine Schülermütze der Gehobenen Abteilung der Volksschule Seelze, die für den Mittelschulabschluss vorbereitete (siehe Kasten).
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Zum Schulleben gehörte zeitweise auch die Versorgung mit frisch gekochtem Essen oder Milch.
© Quelle: Thomas Tschörner
Bereits vor zwei Jahren haben Erika Turek, Evelyn Gorsler, Norbert Saul und Horst Henze angefangen, die Ausstellung über die Geschichte von Seelzes Schullandschaft vorzubereiten. „Damals haben wir noch für das alte Museum an der Straße Im Sande geplant, wir wussten da noch nichts von dem Umzug“, sagt Saul, der auch Seelzes Stadtarchivar ist. Wie sich herausstellte, waren die neuen, etwa doppelt so großen Räumlichkeiten im Alten Krug ein Glücksgriff. „Das alte Museum ist viel kleiner und bietet nicht so viel Platz, wir haben aber inhaltlich groß gedacht.“ Allerdings gab es durch den Umzug Verzögerungen. Der Verein habe damit gerechnet, dass das Museum schon im Frühjahr fertig sei. Jetzt sei es gerade so geschafft worden. „Mit hängender Zunge“, ergänzt Evelyn Gorsler. Mit der ersten Sonderausstellung am neuen Standort ändere der Verein auch seinen Ausstellungsrhythmus. Die großen Ausstellungen blieben länger und vor allem auch über die Wintermonate stehen, sagt Saul.
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Eine Karte von Palästina - unentbehrlich für das Fach "Biblische Geschichte", das es jahrzehntelang gab.
© Quelle: Thomas Tschörner
Gezeigt wird die Entwicklung der Seelzer Schullandschaft von den Anfängen im 16. Jahrhundert bis zum Ende der klassischen Volksschule in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Viele habe der Museumsverein in seinem Fundus gehabt. „Wir verfügen über eine große Schulbuchsammlung mit mehr als 1200 Büchern, die bereits inventarisiert sind“, sagt Erika Turek. Dazu kämen eine Fülle von Dokumenten und Urkunden zu den den einzelnen Dorfschulen, fügt Horst Henze hinzu. Für viele der Urkunden habe der Verein lesbare Abschriften angefertigt. Und nahezu jede Dorfschule habe eine eigene Chronik geführt.
Am Sonntag, 9. September, werden um 11 Uhr die Gäste zur Eröffnung der neuen Museumsräume in Seelze empfangen, die ab 11.15 Uhr von Knut Werner, Vorsitzender des Museumsvereins, begrüßt werden. Ein Grußwort des Ministers für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, wird verlesen. Anschließend folgen Grußworte von Regionspräsident Hauke Jagau, Seelzes ersten stellvertretenden Bürgermeisters Wilfried Nickel sowie von Hans Lochmann, Geschäftsführer des Museumsverbandes für Niedersachsen und Bremen. Zur Schulausstellung hält Norbert Saul um 11.40 Uhr den Eröffnungsvortrag. Mit einem Schlusswort von Knut Werner endet der offizielle Teil. Es gibt Fingerfood und kalte Getränke und Führungen durch das Museum.
Museum sucht Schülermütze der Gehobenen Abteilung
Im Jahr 1911 wurde an Seelzes Volksschule die Gehobene Abteilung eingerichtet. „Damit sollten begabtere Kinder für den Mittelschulabschluss vorbereitet werden“, sagt Norbert Saul vom Museumsverein. Als Erkennungszeichen trugen Jungen eine Schülermütze, die von den Kopfbedeckungen der Studenten abgeleitet waren, erklärt Horst Henze. Die Nationalsozialisten schufen die Schülermützen wieder ab. Im Jahr 1939 wurde aus der Gehobenen Abteilung dann eine vollgültige Mittelschule. Für seine Ausstellung „Schule im Wandel der Jahrhunderte“ sucht der Museumsverein noch eine derartige Schülermütze aus Seelze oder den Ortsteilen. Wer eine Mütze zur Verfügung stellen kann, erreicht Museumsdirektor Heinz Gehrke unter (05137) 4392 oder per E-Mail an heinz.gehrke@gmx.net.
Von Thomas Tschörner