Neustadt

Ortsrat will mehr Vielfalt auf Waldfriedhof

Ortsbürgermeisterin Monika Strecker zeigt die stattliche Eiche, die der Ortsrat für Baumbestattungen ausgewählt hat.

Ortsbürgermeisterin Monika Strecker zeigt die stattliche Eiche, die der Ortsrat für Baumbestattungen ausgewählt hat.

Poggenhagen. So ursprünglich der Waldfriedhof in Poggenhagen auch wirkt – in Sachen Bestattungsformen will der Ortsrat auch neuen Trends gerecht werden. Nachdem die erste Urnengemeinschaftsanlage am südlichen Ende des Friedhofs nahezu voll belegt ist, soll eine neue geschaffen werden.

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Dafür haben Ortsrat und Friedhofsverwaltung einen besonderen Ort ausgewählt: Zwischen hohen und alten Rhododendronbüschen lagen bis vor Kurzen die Familiengrabstätten der Familie Kubald, inzwischen sind Gedenksteine, Grabplatten und Sitzbank abgeräumt. Nun soll an dieser Stelle eine neue, gestaltete Anlage entstehen. Grundform ist ein Oval, durch das ein Weg mit wassergebundener Decke führt. Stelen aus Granit sollen die Fläche begrenzen, die Grabstellen kennzeichnen und die Namenstafeln der Verstorbenen aufnehmen – an die Nordseite passen sieben, an die Südseite vier dieser Stelen. An diesen elf Denkmalen reicht der Platz für 80 Grabstellen.

Die neue Urnengemeinschaftsanlage soll in einem Rhododendronhain entstehen, wo früher das Familiengrab der Kubalds lag

Die neue Urnengemeinschaftsanlage soll in einem Rhododendronhain entstehen, wo früher das Familiengrab der Kubalds lag.

An der Südseite ist weniger Platz für Grabstellen, weil dort eine kräftige Buche ihre Wurzeln im Boden ausgebreitet hat. An dieser Stelle könne man gut eine Bank als Sitzgelegenheit aufstellen, heißt es in der Vorlage, über die der Ortsrat in der Sitzung am Mittwoch beraten will. Baumbestand und Waldcharakteristik sollten erhalten bleiben, die einzelnen Grabstellen über schmale, plattenbelegte Wege erreichbar sein. Dazwischen wird Efeu gepflanzt, rund um die Grabstelen Scilla, die im Frühjahr blau blüht. Auf weitere saisonale Wechselbepflanzung verzichte man, da die umstehenden Bäume zuviel Schatten werfen und das Regenwasser ableiten.

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Die erste Urnengemeinschaftsanlage auf dem Waldfriedhof ist nahezu voll belegt

Die erste Urnengemeinschaftsanlage auf dem Waldfriedhof ist nahezu voll belegt.

Es bestehe hoher Bedarf an pflegeleichten und optisch ansprechenden Urnengrabstellen, hat die Stadtverwaltung festgestellt, das zeige sich schon an der Nachfrage für die bestehende Anlage. Ebenfalls viel nachgefragt sind so genannte Baumbestattungen, die bis vor einigen Jahren vor allem in Friedwäldern angeboten wurden. Inzwischen gibt es auch Friedhöfe, auf denen man sich am Fuße eines stattlichen Baums beisetzen lassen kann. Auch der Ortsrat Poggenhagen will eine solche Möglichkeit anbieten. Ortsbürgermeisterin Monika Strecker zeigt eine kräftige Eiche zwischen abgeräumten Grabstellen, die der Ortsrat für diesen Zweck ausgewählt hat. „Davon haben wir hier auch noch mehr“, sagt sie.

In der Sitzung des Ortsrats am Mittwoch, 28. November, soll Martin Hannebauer vom zuständigen Fachdienst Stadtgrün die Pläne vorstellen. Sie beginnt um 19.30 Uhr im Landgasthaus Meyer, Bahnhofstraße 2.

Stadt zahlt mehr für anonyme Bestattungen

Stirbt in der Stadt ein Mensch, der keine Angehörigen hat – oder keine, die sich um seine Bestattung kümmern können – dann ist die Stadt in der Pflicht. Sie werden mit anonymen Urnenbestattungen auf einem Gräberfeld des städtischen Friedhofs Lüningsburg beigesetzt, soweit sie nicht selbst etwas anderes verfügt haben. Für eine solche Bestattung, von professionellen Bestattungsunternehmern ausgeführt, werden knapp 3000 Euro fällig.

„Vielfach kommt es dazu, wenn Menschen ohne Angehörige ins Klinikum eingeliefert werden und dort später sterben“, berichtet Stadtsprecherin Nadine Schley. Bezahlt werden die Kosten aus einem städtischen Topf mit dem Titel „Ordnungs- und Sicherungsmaßnahmen“. Aus diesem werden aber auch noch andere Kosten beglichen, beispielsweise das Geld, das die Stadt für die Aufnahme von Fundtieren an das Tierheim in Wunstorf bezahlt. Dieser Topf soll nun mit 44.000 Euro aufgefüllt werden, damit bei weiteren Sterbefällen genug Geld da ist.

Von Kathrin Götze

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